Zur Problematik der konservativen Magnetfeldtherapie |
Journal/Book: der deutsche badebetrieb Nr.4 April 1990 81. Jahrgang Herausgegeben vom Ebert Verlag GmbH. 1990;
Abstract: Von Priv.-Doz. Dr. med. P. Kröling Klinik für Physikalische Medizin (Direktor: Prof. Dr. med. E. Senn) Klinikum Großhadern der L.-M.-Universität Marchioninistraße 15 8000 München 70 Einleitung Die Diskussion um Magnetfeldwirkungen wird im wesentlichen von drei Gruppen mit unterschiedlicher Interessenlage geführt: eine Gruppe befürchtet negative gesundheitliche Auswirkungen durch die schwachen Magnetfelder denen wir aufgrund der 50-Hz-Netzversorgung praktisch ständig ausgesetzt sind ; eine zweite Gruppe erwartet vom gezielten Einsatz kräftiger Magnetfelder bestimmte Heilwirkungen und eine dritte Gruppe hält aufgrund theoretischer Bedenken und experimenteller Ergebnisse eine unmittelbare biologische Wirkung von Magnetfeldern für unwahrscheinlich. Verständlicherweise sind Patienten Therapeuten und nicht zuletzt die Versicherungsträger von der seit Jahren anhaltenden Diskussion der Fachleute verunsichert. Für sie geht es nicht um die eher akademische Frage: "Sind prinzipiell Wirkungen von Magnetfeldern auf den Organismus möglich?" sondern darum; ob die klinische Anwendung solcher Felder mit bestehenden Geräten einen therapeutischen Gewinn erwarten läßt. Aus dieser Sicht wird im folgenden die aktuelle Situation umrissen; eingehendere wissenschaftliche Erläuterungen finden sich in der angegebenen Literatur. Zum besseren Verständnis der heutigen Problematik zunächst ein Rückblick auf die Entwicklung der Magnetfeldtherapie. Entwicklung der Magnetfeldtherapie Das Verfahren nach KRAUS-LECHNER Bereits in den 50igerJahren wurde die Wirksamkeit schwacher elektrischer Ströme als Stimulans der Kallusbildung am Knochen erkannt. Zu Beginn der 70iger Jahre entwickelte der Physiker KRAUS in Zusammenarbeit mit dem orthopädischen Chirurgen LECHNER ein Verfahren um geeignete elektrische Ströme am chirurgisch versorgten Knochenbruchspalt verfügbar zu machen Hierbei wird intraoperativ eine Spule (der sog. Übertrager) an das metallische Osteosynthesematerial angeschlossen. Postoperativ wird das betreffende Körperteil einem niederfrequenten Magnetfeld ausgesetzt (ca. 10-50 Hz; ca. 20 Gauss) welches in der implantierten Spule eine Wechselspannung induziert; hierdurch entsteht ein schwacher Stromfluß im Bruchspaltbereich der die Kallusbildung anregen kann. ...
Keyword(s): konservative Magnetfeldtherapie
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