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December 2024

Auf dem Weg zu neuen Klimakuren

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 41 (1989) 9 S.234-235. 1989;

Abstract: Priv.- Doz. Dr. rer. hum. biol. Dr. med. habil. Dipl: Met. Angela Schuh und Professor Dr. med. Edward Senn Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München München Vergangenheit Wirkliche Klimatherapie - im Sinne einer bewußten systematischen Auseinandersetzung mit klimatischen Reizen samt einer gezielten Entlastung von belastenden Stoffen - wurde in den letzten Jahren nur noch in wenigen Schweizer Hochgebirgsorten wie Davos (Borelli et al. 1981) oder St. Moritz und einigen deutschen Seebädern wie Norderney (Menger 1978) betrieben. Der Grund ist unter anderem darin zu suchen daß durch das Angebot medikamentöser Behandlungsmöglichkeiten die Klimatherapie als überflüssig und zu zeitraubend angesehen wurde. Zudem wurden die Kuren in den Heilklimatischen Kurorten in der Regel nicht als spezielle Klimatherapie begriffen sondern als Anhäufung sämtlicher Möglichkeiten der physikalischen Therapie. Deshalb wurde auch keine auf ein spezifisches Krankheitsbild hin konzipierte Klimatherapie mehr angeboten; über die Wahl der Therapieformen entschieden sehr häufig die zufällig gegebenen Behandlungsmöglichkeiten. Dies führte zu einem deutlichen Einbruch in der wissenschaftlichen Begleitung und Neubearbeitung klimatherapeutischer Verfahren. Das soll sich ändern: Die Kurortmedizin soll in Zukunft nicht mehr mit einer Reiztherapie oder durch sportliche Aktivitäten eine sogenannte allgemeine Umstellung anstreben sondern mit Hilfe eines Paketes kurortspezifischer Maßnahmen ein gezieltes Training bestimmter Funktionen nach individueller Belastbarkeit zur Behandlung pathologischer Zustände und zur Stärkung der Restgesundheit durchführen. Deshalb wird zur Zeit die Klimakur wieder differenziert und anhand objektiver Parameter neu strukturiert: Auf theoretischer Ebene werden seit kurzem bioklimatologische Fragestellungen mit Hilfe von Rechenmodellen bearbeitet (Höppe 1987 und Jendritzky 1984). Experimentelle wissenschaftliche Untersuchungen zur Klimatherapie unterstützen die Suche nach den entscheidenden Wirkprinzipien und den daraus resultierenden physiologischen Gesichtspunkten. Die Klimatherapie wird dabei auf konkrete Krankheitsbilder bezogen; die verschiedenen Expositionsverfahren werden wissenschaftlich überprüft und in sinnvoller auf die verschiedenen Indikationen abgestimmter Kombination in der Praxis angewandt (Senn 1988; Schnizer 1984; Dirnagl et al. 1984 und Schuh 1987). . . .


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