Chloroformbelastung in Hallenschwimmbädern (Luftkonzentration - Resorption - Kinetik)

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Professor Dr. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Robert Mühlbauer aus München 1989 Zusammenfassung 1) In der vorliegenden Arbeit wurde bei vier Versuchspersonen die inhalative Resorption von Chloroform in Abhängigkeit von der Konzentration während der Expositon untersucht und ein pulmonaler Resorptionsquotient von 0 715 ermittelt. 2) Nach einer einstündigen Raumluftbelastung bestimmten wir für Chloroform je zwei Halbwertszeiten in der Ausatemluft und im Vollblut. Die beiden Halbwertszeiten für Chloroform in der Ausatemluft lagen bei 8 11 und 71 48 Minuten im Vollblut bei 11 70 und 249 20 Minuten. 3) Die während einer einstündigen Exposition über die Atemwege aufgenommenen Chloroformmengen lagen in Abhängigkeit von der Raumluftbelastung zwischen 7 14 mg und 30 78 mg. Daraus errechnet sich eine Chloroformaufnahme von 0 85 mg pro ppm Raumluftbelastung. 4) Untersuchungen in 3 Hallenbädern mit unterschiedlicher Belastung ergaben Chloroformkonzentrationen zwischen 20 4 µg und 317 µg pro m3 Luft bei einem Gesamtchlor des Hallenbadwassers zwischen 0 45 mg und 0 97 mg pro Liter Wasser. 5) Bei einem Hallenbadbesuch von 3 Stunden und einer mittleren Chloroformbelastung von 95 2 µg errechneten wir eine mittlere Chloroformaufnahme von etwa 73 µg Chloroform pro Hallenbadbesuch das einer Chloroformbelastung von 0 12 ng Chloroform/ml Blut entspricht. 6) Die Untersuchungen zeigten daß die bei einer 3-ständigen Hallenbadbenutzung unter einer normalen Belegung und einer mittleren Chlorung von 0 6 mg Chlor/I Wasser aufgenommene Chloroformmenge von 73 µg etwa einer wöchentlichen ubiquitären Chloroformaufnahme aus Luft Lebensmitteln und Trinkwasser entspricht. Wir können daraus und nach ausführlichem Literaturstudium keine gesundheitliche Gefährdung durch Chloroform auch während mehrmaligen wöchentlichen Hallenbadbesuchen ableiten. ___MH

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