Herzfrequenzverhalten während Immersion bei Koronarpatienten mit Sympathie bzw. Antipathie zum Wasser sowie ohne und mit Betarezeptorenblockade; Internationaler Kongreß für Physikalische Medizin Balneologie und Bioklimatologie und 94. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Freiburg im Breisgau 12.-14. Oktober 1989 |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim. 18 (1989) 304. 1989;
Abstract: Theresienklinik Bad Krozingen Bei 118 Patienten ( 56 ± 9 J.) nach Herzinfarkt und koronarer Bypassoperation mit max. Belastbarkeit für Bewegungstherapie von > 1 W/kg wurde das Herzfrequenzverhalten während stufenweiser Immersion (34 C Wassertemp.) telemetrisch registriert. Gesondert betrachtet wurden Patienten mit Sympathie bzw. Antipathie zum Wasser (letzteres z. T. infolge bedrohlicher Erfahrungen in Vergangenheit) sowie ohne und mit Betablokkermedikation (ohne und mit ISA). Ergebnisse: Bei Patienten die gerne ins Wasser gehen (n=35) kommt der Tauchreflex durch HF-Abfall (im Mittel um 6-8 Schläge) mit zunehmender Immersion zum Ausdruck. Patienten mit Antipathie zum Wasser (n=23) offenbaren ein paradoxes HF-Verhalten i. S. eines HF-Anstieges bei zunehmender Immersion. Hier scheint die emotionsbedingte Sympathikusaktivierung stärker zu sein als die tauchreflexbedingte Vagusreizung. Die spezifischen HFReaktionen von Patienten mit Sympathie (n=32) bzw. Antipathie (n=13) zum Wasser bleiben unter Betablokkermedikation bestehen. Der tauchreflexbedingte HFAbfall unter Betablocker mit adrenerger Eigenwirkung (n=15) ist vergleichbar mit dem unter Betablocker ohne ISA (n=32). Praktische Konsequenzen: Bevor Koronarpatienten einer Wassertherapie zugeführt werden ist eine Wassertelemtrie durchzuführen. Neben einer Objektivierung von Herzrhythmusstörungen gibt das HF-Verhalten während Immersion Hinweise zur Gestaltung und Dosierung des Wassertherapie ggf. auch zum Ausschluß von Wasserbehandlungen. Bei Patienten mit Antipathie zum Wasser ist eine Wassergewöhnung durchzuführen die eine emotional bedingte unerwünscht hohe Sympatikusstimulierung abbaut.
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