Die Kur mit ortsgebundenen Heilmitteln als Reiz- und Reaktionstherapie |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 18 (1989) 203. 1989;
Abstract: Anschr d. Verf.: PD Dr. med. M. Bühring Abteilung für Physikalisch-Diätetische Therapie Zentrum der Inneren Medizin Klinikum der J. W. Goethe-Universität Theodor-Stern-Kai 7 D-6000 Frankfurt am Main 70 Die Wirksamkeit ortsgebundener Heilmittel ist multifaktoriell: Neben unmittelbar und direkt einwirkenden Momenten (therapeutische Prinzipien der substitutio der eliminatio und der directio) sind auch Momente der sog. Reiz- und Reaktionstherapie relevant (therapeutisches Prinzip der stimulatio). Der jeweilige Anteil ist noch das Thema ernsthafter wissenschaftlicher Forschung; auch für das substituierte Agens wird häufig nicht ein Ersatz als vielmehr ein "Reiz" durch diese Substanz diskutiert. Das reizauslösende Moment ortsgebundener Heilmittel ist mechanischer (Immersionsphysiologie) thermischer und (bio-)chemischer Natur. Es ist verhältnismäßig unspezifisch oder es trifft gezielte Funktionen und Zustände. Reiz und individuelle Reaktion werden durch den Patienten mitbestimmt: Von Bedeutung sind Konstitution vegetative Ausgangsbedingungen und die Natur der Erkrankung. Das therapeutische Ziel reizender Therapie ist verschieden: Neben der Übung (Training) von Funktionen der Anpassung (Adaptation) von Funktionen und körperlichen Bedingungen wird vor allem auch eine Anregung des "inwendig Arzt" (Paracelsus) angestrebt welcher umfassendere Heilungsprozesse in Gang setzen soll. Im Gegensatz zu der lenkenden Therapie (diese ist das überwiegende Moment der modernen Pharmakotherapie) ist das Ergebnis der Reiztherapie (nämlich die Reaktion) in ihrer Richtung nicht festgelegt. In ihrer Summe führt sie zu einer Normalisierung: Von der Norm abgewichene Meßwerte und Regelgrößen werden ... hl
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