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December 2024

HÄMORHEOLOGISCHE VERÄNDERUNGEN BEI CHRONISCHER POLYARTHRITIS

Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Wolfgang Thies aus Berlin 1988 Zusammenfassung Hypothese: Die Arbeitshypothese die aufgrund der Literaturdaten erstellt wurde war daß bei der cP eine komplexe theologische Störung vorliegt die mit der Schwere der Erkrankung in Zusammenhang steht. Methodik: Bei einer Gruppe von 46 Patienten mit gesicherter cP wurde ein vollständiger hämorheologischer Status bestehend aus Hkt-kontrollierter Blut- und Plasmaviskosität Erythrozytenaggregation und Erythrozytenflexibilität einschließlich den wichtigsten entzündungsweisenden Laborwerten (BSG Leukozyten Alpha-2-Globulin Fibrinogen) erhoben und mit den entsprechenden Meßwerten einer nach Alter und Geschlecht gleichverteilten Kontrollgruppe verglichen. Bei 12 Patienten wurde die Blutabnahme und die klinische Befundung nach 8 Wochen wiederholt. Ergebnisse: Alle erfaßten hämorheologischen Meßgrößen wiesen bei dem Patientenkollektiv gegenüber der Kontrollgruppe einen signifikanten Unterschied im Sinne einer Einschränkung der Blutfluidität auf. Bei den weiblichen Patienten sind die Veränderungen deutlicher ausgeprägt während bei dem männlichen Kollektiv lediglich die Vollblutviskosität bei hoher Schergeschwindigkeit (D3 = 94 b s-1) einen signifikanten Unterschied aufzuweisen hat. Auch die laborchemischen Werte fallen bei dieser Gruppe weniger stark pathologisch aus. Beim Vergleich aller cP-Patienten im aktiven Schub mit Werten aus der Remissionsphase zeigte sich eine weitere Einschränkung der Blutfluidität (mit Ausnahme der Erythrozytenaggregation) während der aktiven Phase (mit gleichzeitig noch stärker pathologisch veränderten Laborparametern). Bei der direkten Gegenüberstellung von weiblichen und männlichen cP-Patienten (unter Angleichung der Anzahl und der Krankheitsaktivität) konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich der hämorheologischen und laborchemischen Parametern festgestellt werden. Auch hier zeigte sich ein geschlechtsspezifischer Unterschied indem die theologischen Parameter bei den Männern weniger stark alterniert waren als die der Frauen. Selbst die Patienten die sich in einer Remissionsphase befanden wiesen gegenüber der Kontrollgruppe erhöhte Viskositätswerte auf. Um einen eventuellen pharmakologischen Einfluß auf die Hämorheologie nachzuweisen. wurde eine Gruppe die Steroide zu sich nahm mit einer ohne Steroide verglichen: außer der Plasmaviskosität ließ sich zwischen beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied bezüglich der Fluidität nachweisen. Von den 12 Patienten bei denen nach 6 Wochen die klinische Untersuchung und die Blutabnahme wiederholt wurden zeigte sich im intraindividuellen Vergleich eine tendenzielle Änderung des hämorheologischen Profils in Abhängigkeit der Akuität des Krankheitsgeschehens. Davon hatten 8 Patienten zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung einen akuten Krankheitsschub 3 während der zweiten Untersuchungsphase. Dabei wurde lediglich eine signifikante Steigerung der Erythrozytenaggregation während des aktiven Geschehens beobachtet während die übrigen theologischen Größen nur tendenziell erhöht waren; der geringe Stichprobenumfang läßt jedoch keine sichere Aussage zu. Ob nun diese theologischen Veränderungen eine pathophysiologische Bedeutung für die cP haben kann mit diesen Ergebnissen nicht geklärt werden. Es wäre vorstellbar daß durch die eingeschränkte Fluidität unter gewissen Umständen die Blutversorgung im kapillären Endstromgebiet zum Erliegen kommen kann; auf Grund dieser Befunde wäre ebenso der An- und Abtransport von Stoffwechselmetaboliten sowie von Medikamenten an den Wirkort erschwert. Die klinische Relevanz dieser hier erzielten Befunde muß in weiteren klinisch kontrollierten Studien untersucht werden. ___MH


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