Prinzipien der Kurorttherapie |
Journal/Book: In: Deutscher Bäderverband (Hrsg.): Grundlagen der Kurortmedizin und ihr Stellenwert im Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland. Flöttmann-Verlag Bonn 1987: 40-68. 1987;
Abstract: Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg und dem Institut für kurmedizinische Forschung Bad Wildungen (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) 3. Prinzipien der Kurorttherapie 3.1 Die Kurortmedizin im Rahmen der Gesamtmedizin Die Kurortmedizin bildet einen Sektor des im Prinzip dreigegliederten Systems der medizinischen Gesamtversorgung welches hausärztliche Betreuung Akutkrankenhaus (klinische Behandlung) und Heilverfahren umfaßt wobei letztere am Kurort durchgeführt werden. Im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen können diese auch berufsfördernde Maßnahmen umfassen (Abb. 1). Je nach der vorliegenden Erkrankung und ihren Stadien kann der Patient einzelne dieser Versorgungssysteme in Anspruch nehmen. Bei ernsteren Erkrankungen die einen Krankenhausaufenthalt erfordern werden die drei Versorgungssysteme in der Regel kreisförmig durchlaufen. Zum Beispiel bei einem Unfall oder einer schweren Infektion führt dieser Kreisprozeß vom einweisenden Hausarzt zur Akutklinik von dort zum Heilverfahren im Kurort oder Rehabilitationszentrum und zurück in die ambulante Betreuung des Hausarztes. Erforderlichenfalls muß noch eine berufsfördernde Maßnahme mit Umschulung dazwischengeschaltet werden um neben der medizinischen und psychosozialen Rehabilitation auch die berufliche Wiedereingliederung zu erreichen. Außer diesem vollen Kreisprozeß gibt es Kurzschlüsse. So kann zum Beispiel bei voller Genesung im Krankenhaus der Weg sofort zurück in die hausärztliche Betreuung gehen oder der Hausarzt kann auch unmittelbar ein kurörtliches Heilverfahren einleiten zum Beispiel zur Erst- und Zweitprävention oder zur Rekonvaleszenz. Die große praktische Bedeutung der kurörtlichen Heilverfahren läßt sich daran ablesen daß die Zahl der in den bundesdeutschen Heilbädern und Kurorten verfügbaren Betten insgesamt ähnlich groß ist wie die in allen Akutkrankenhäusern zusammen (SCHMIDT-KESSEN 1971). . . .
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