Der Einfluß einer antihypertensiven Pharmakotherapie auf das Blutdruckverhalten während vierwöchiger Bäderkuren |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 16: 79-84 (1987). 1987;
Abstract: Aus der Kurklinik Helenenquelle (Chefarzt: Dr. med. habil. C. Moeller) und dem Institut für kurmedizinische Forschung Bad Wildungen (Leiter: Prof. Dr. G. Hildebrandt) sowie dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) Zusammenfassung Bei insgesamt 106 Patienten mit arterieller Hypertonie (systolischer Blutdruck über 140 mmHg bzw. diastolischer Blutdruck über 90 mmHg) die kombinierte CO2-Bäderkuren in Bad Wildungen durchführten wurde der Ruhe-Blutdruck täglich durch Selbstmessung der Patienten bestimmt. In Abhängigkeit von der bereits vor der Kur durchgeführten medikamentösen Therapie wurden folgende Teilgruppen gebildet: 1. Patienten ohne antihypertensive Medikation (n = 19) 2. Patienten mit (-Rezeptorenblocker-Medikation (n = 26) und 3. Patienten mit einem Kombinationspräparat (Reserpin + Diuretikum) (n = 38). Bei einer weiteren Gruppe wurde die Medikamenteneinnahme ab dem 7. Kurtag abgesetzt (n = 23). Bei den Gruppen 2 und 3 wurde die Medikamenteneinnahme während der Kur unverändert fortgeführt. Die Ergebnisse zeigen trotz unterschiedlicher Ausgangslagen der Gruppenmittelwerte bei allen Gruppen weitgehend identische Blutdruckverläufe mit starkem initialem Abfall und langsamerem Rückgang im weiteren Kurverlauf. Bei der Medikamenten-Auslaßgruppe wurde der Blutdruckabfall auch durch das Absetzen der Antihypertensiva nicht unterbrochen. Die einzelnen Teilgruppen zeigen allerdings Unterschiede in bezug auf das Normalisierungsverhalten der Blutdruckwerte die anhand des Verhaltens der Gruppenstreuung (Variationskoeffizient) geprüft wurde. So findet sich beim systolischen Blutdruck lediglich in der Medikamentenauslaß-Gruppe eine signifikante Normalisierungstendenz. die in den übrigen Gruppen nicht nachweisbar war. Beim diastolischen Blutdruck fanden sich in allen Gruppen mit Ausnahme der mit (-Rezeptorenblockern behandelten Gruppe signifikante Normalisierungstendenzen. Es zeigt sich somit daß bei Hypertonikern auch bei medikamentöser Blutdruckeinstellung eine Kurbehandlung zur weiteren Reduktion der Blutdruckwerte sinnvoll sein kann. Mit einer gewissen Abschwächung des reaktiven Kurprozesses bei fortdauernder Medikamenteneinnahme insbesondere bei (-Rezeptorenblockern muß allerdings gerechnet werden. Bei günstiger Entwicklung des Blutdruckes in der ersten Kurwoche kann bei einigen Patienten die medikamentöse Therapie ohne Nachteil für die Blutdrucknormalisierung abgesetzt werden. Summary The influence of a antihypertensive drug treatment on blood pressure changes during a four week balneotherapeutic cure treatment. . . .
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