Durchblutungsreaktion der Beine nach Kneippschem Wassertreten

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 16: 276 (1987). 1987;

Abstract: Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Univ. Marburg/Lahn 3436 Hess. Lichtenau P. Engel Frau F. Stamm (Zahnärztin) An 14 kreislaufgesunden weiblichen Versuchspersonen wurde venenverschlußplethysmographisch die Unterschenkel-Ruhedurchblutung im Liegen vor und nach Kneippschem Wassertreten (45 sec im Storchengang in der Badewanne; Wassertemperatur 12 °C) mit anschließendem 2minütigen Taktgehen auf glattem Boden (Schrittfrequenz 60/min) unter standardisierten Versuchsbedingungen (24 °C Raumtemperatur) gemessen. Die durchblutungsfördernde Wirkung nach dem Wassertreten betrug im Mittel 27 9 (± 7 4) % . Sie war nach durchschnittlich 10 min wieder abgeklungen. Die an einem anderen Tag (zur gleichen Tageszeit) durchgeführte Kontrolluntersuchung mit 3minütigem Taktgehen ohne vorangegangenem Wassertreten führte im Mittel zu einer Durchblutungssteigerung von 18 1 (± 8.7) % . Wird zusätzlich zum hydrotherapeutischen Reiz des Wassertretens noch eine mechanotherapeutische Anwendung gegeben läßt sich die reaktive Mehrdurchblutung der Beine noch etwas verstärken: So betrug sie nach Wassertreten und Gehen auf einer Kunststoff-Noppenplatte (für 2 min) im Durchschnitt 37 7 (± 7 4) % . Geschieht das Wassertreten nicht auf dem glatten Badewannenboden sondern auf beweglichen mittelgroßen Kieselsteinen kommt es nach anschließendem Gehen (auf glattem Fußboden) zu einem noch etwas stärkeren Durchblutungsanstieg von im Mittel 39 9 (± 10 7) % . Hierbei war die Mehrdurchblutung erst nach 20 Minuten wieder abgeklungen. Insgesamt waren große interindividuelle Unterschiede des Durchblutungsverhaltens nach dem Kneippschen Wassertreten feststellbar; außerdem war die Durchblutungsreaktion bei kalten Füßen vor dem Wassertreten erwartungsgemäß nur gering.

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