Mineralwassererschließung unter Reinhaltung des Grundwassers* |
Journal/Book: H u K 39 2/87 S. 34-35. 1987;
Abstract: Dr. Heinrich Anger H. Anger´s Söhne GmbH & Co. KG Hessisch Lichtenau Die Reinhaltung des Grundwassers beim Erbohren von Mineral- und Thermalwässern ist eine bohrtechnische Aufgabe die nicht ernst genug genommen werden kann. Dabei ist es durchaus nicht nur entscheidend daß mit irgendeiner Bohrmethode ein Loch in den Untergrund gemeißelt wird sondern das "Wie" das Bohrverfahren das die Wasserqualität nicht oder zumindest so wenig wie möglich beeinträchtigt ist anzuwenden. Für die technische Durchführung von Bohrarbeiten stehen viele Bohrverfahren zur Verfügung. Die Wahl des Bohrverfahrens richtet sich letzten Endes nach den geologischen Verhältnissen wie den zu durchsinkenden Gesteinen der Tiefe und dem Durchmesser des Bohrloches. Ganz allgemein kann man in zwei große Gruppen von Bohrmethoden einteilen: Die Trockenbohr- und die Drehbohrverfahren. Grundlegender Unterschied ist daß bei Trockenbohrungen nicht "im Trockenen" gebohrt wird sondern es wird - während des Abteufens - kein Fremdwasser zugesetzt da das technisch nicht erforderlich ist. Der Bohrmeißel arbeitet im natürlichen Grundwasser. Im Gegensatz hierzu stehen die Drehbohrverfahren auch Rotationsbohrverfahren genannt bei denen sehr oft Fremdwasser z. T in erheblicher Menge zugepumpt werden muß. Beginnen wir mit den Trockenbohrverfahren. Das gebräuchlichste und wichtigste Bohrgerät hierfür ist der "Schäferkran" so genannt in Anlehnung an den Hersteller. Dieser Apparat arbeitet nach dem Seilschlagverfahren. Dabei wird ein Bohrwerkzeug Meißel Schlag- oder Kiesbüchse angehoben und fällt im freien Fall auf die Bohrlochsohle. Dabei zerschlägt der Meißel das Gestein zu einem mehr oder weniger feinen Mehl. Dieses Bohrmehl verbleibt im Loch und schwebt vermischt mit dem Grundwasser über die Sohle. Der Schlag des Meißels erfährt durch dieses Bohrklein eine zunehmende Dämpfung so daß der Meißel von Zeit zu Zeit gezogen werden muß damit man das Bohrklein mit einer Ventilbüchse ausschlämmen kann. Der Vorteil der Trockenbohrung ist insbesondere bei der Erschließung von Mineralwasser darin zu sehen daß der Wasserspiegel und damit die Zuflüsse von Mineralwasser oder das Antreffen von CO2 in jeder Phase des Bohrvorganges genau registriert werden können. ... ___MH
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