Postoperative Rehabilitation des Kniegelenkes bei Sportlern. |
Journal/Book: ddb 77. Jahrgang (1986) S. 292-297. 1986;
Abstract: Ostseeklinik Damp 2335 Damp 2 BRD Zusammenfassung / Autorreferat Fehlerlose Technik Umfang des OP-Eingriffes und Berücksichtigung auftretender Probleme an Gelenkkapsel und Muskelapparat sind Voraussetzungen für erfolgreiche Physiotherapie. Verwachsungen und Verklebungen der einzelnen Gewebsschichten lassen sich durch Saugwellenmassage beseitigen. Das Aufsetzen und Verschieben des Saugnapfes in den ersten Wochen zunächst mit Freilassen der Gelenkkapsel. Die Behandlung muß schonend erfolgen um Reizergüsse zu vermeiden. Bei älteren Fällen wird die Gelenkkapsel bewußt angegangen. Zur Lockerung der adhärenten Narbe und Verbesserung der Verschieblichkeit des Gewebes bei älteren Bewegungsbehinderungen wird von der 4. postoperativen Woche an Stäbchenmassage angesetzt. Mit Hilfe eines Holzstäbchens das den behandelnden Finger schient wird eine umschriebene Friktion durchgeführt. Vorteil ist gleichbleibender Druck und Hinausschieben vorzeitiger Ermüdung des Behandlerfingers. Der Einsatz der Kryotherapie erfolgt zur Reflexhemmung und Schmerzdämpfung. Bewegungstherapie beginnt frühzeitig mit isometrischen Spannungsübungen mit Maximalkraft und Haltedauer von wenigstens 10 s. Kontraktinn des Quadriceps gegen richtunggebenden Widerstand mit Einbeziehung des medialen und lateralen Streckzügels. Wird die Kontraktinn durch Fehlinnervation blockiert erfolgt Elektrostimulation mit neofaradischem Schwellstrom. Der Patient unterstützt die Kontraktinn durch Willensimpuls. Ist ausreichende Kontraktinn willentlich wieder möglich wird Elektrotherapie abgesetzt. Die Spasmotronanwendung als Sonderform der Reizstrombehandlung zur Detonisierung verspannter Muskelbezirke erfolgt über 2 getrennte Stromkreise zeitversetzt im Abstand von 0 5 s zur Reizung von Agonist und Antagonist. Erfolgreiche Anwendung ist bei Muskelzerrungen zur Dämpfung der meist übersteigerten Schmerzempfindlichkeit angezeigt. Nach Erreichen der Kontraktionsfähigkeit des Quadriceps wird die kraftvolle Streckung betont geübt bevor die Mobilisation und Rückgewinnung des Flexionsraumes gestattet wird. Die Leistungssteigerung durch Üben gegen maximalen Widerstand bietet Kabat. Als Bereicherung für selbständiges Üben wird mit dem endlosen Gummiband (Deuser-Band) trainiert mit dem Ziel der adäquaten Belastung. Je nach Dehnung setzt das Band der Bewegung einen zunehmenden Widerstand entgegen. Das Kraftübungsgerät läßt unterschiedliche Muskelgruppen trainieren um die Vergrößerung des Muskelquerschnittes zu erreichen. Die verbesserte Kraftleistung ist wichtig zum Abbremsen der Bewegung z. B. bei dem im Sport so wichtigen Abstoppen eines dynamischen Kraftflusses. Ergometerbelastung wird erst nach 4 Wochen erlaubt weil es durch die Belastung in der Kniebeugung zu Reizungen kommen kann. In der letzten Phase der Rehabilitation spielt das mentale Training eine Rolle das in der Wiederaufnahme des aktiven Trainings mündet. ___MH
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