Spinaler Schock nach traumatischer Halsmarkläsion - 89. Kongreß der Deutschen Gesellschaftfür Physikalische Medizin und Rehabilitation 11. bis 13. Oktober 1984 Gießen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 (1986) 259-260. 1986;
Abstract: Aus der Ludwig-Maximilians-Universität München Klinikum Großhadern Klinik für Physikalische Medizin (Direktor: Prof. Dr. H. Drexel) Beim spinalen Schock kommt es unmittelbar im Anschluß an das Trauma zum völligen Erliegen der subläsionellen Tätigkeit. Häufigste Ursache für den Bereich der HWS ist das Hyperextensionstrauma. Bei fehlenden traumatischen Veränderungen der HWS finden sich im Rückenmark meist zentrale Nekrosen der grauen Substanz Rhexis- oder Diapedeseblutung Ödeme. Bei zwei Patienten unserer Klinik ergab sich folgende Verlaufsbeobachtung und therapeutisches Procedere: Beide Patienten waren sofort nach dem Trauma ohne Bewußtseinsverlust tetraplegisch (Höhe C5 bzw. C6) röntgenologisch kein Nachweis eines Traumas. Wenige Tage nach dem Unfall begann die klinische Erholung die sich bis zum Erreichen der Rehabilitationsfähigkeit (weitgehende Selbstversorgung in alltäglichen Verrichtungen selbständige Bewegungsfähigkeit auf Stationsebene) ca. 1/2 Jahr hinzog. Die Behandlung des spinalen Schocks besteht in der akuten Phase in der Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen der HWS-Immobilisation sowie medikamentöser Behandlung des posttraumatischen Rückenmarksödems. Die anschließende rein physikalische Therapie hat zum Ziel die Förderung der reparativen Vorgänge und die Vermeidung von Komplikationen. Schwerpunkt der Krankengymnastik ist zunächst die Innervationsschulung mit Stimulationshilfen später Kräftigung dann Üben der Sitz- und Stehbalance schließlich Gehschulung. Zwischenzeitlich auftretende Spastik erfordert spezielle Übungstechniken mit dem Ziel der Tonusminderung bzw. Tonusbeherrschung. Das gleichzeitige Training der Feinmotorik und Gebrauchsbewegungen wird von ergotherapeutischer Seite übernommen ebenfalls Hilfsmittel und ggfs. Schienenversorgung. ... hl
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