Erfahrungen über die Anwendung der Kaltlufttherapie bei chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 (1986) 309-310. 1986;
Abstract: IV. Klinik für Innere Krankheiten der Schlesischen Medizinischen Akademie Katowice und Wojewodschaft-Zentrum für Rheuma und Rehabilitation Goczalkowice Polen Das Ziel der Studie war die Objektivierung der Wirksamkeit der lokalen Kältetherapie bei Kranken mit chronischer Polyarthritis. Bei 15 Kranken wurde der Einfluß eines einzigen Kaltlufttherapie-Verfahrens auf den elektrischen Hautwiderstand (eHW) die Muskeldurchblutung (mittels 133Xe-Clearance-Methode) und die Kreativ-Kinase-Aktivität (CK) im Zeitabschnitt von 3 bis 240 min untersucht. Außerdem wurde eine Cross-over-Studie bei 30 Patienten durchgeführt. In einer der Gruppen wurde während 21 Tagen Kryotherapie (KT) einschließlich nichtsteroidaler Antirheumatika (nAR) sowie Bewegungstherapie (BT) und dann 21 Tage lang nAR mit BT angewandt. In der zweiten randomisierten Gruppe wurden die Therapieverfahren in umgekehrter Reihenfolge während derselben Zeitdauer durchgeführt. Die klinische Beurteilung sowie die Laborkontrollen des Therapieergebnisses erfolgten in beiden Gruppen vor nach 21 und 42 Tagen der Therapie. Es wurden folgende Parameter in Betracht gezogen: Gelenkfunktion und Schmerzen Teste der akuten Phase (BSG Seromukoid (2-Globulin (2-Makroglobulin) 99mTc-Pyrophosphat-Radioaktivitätsindices (RA-Ix) der befallenen Gelenke Hydroxyprolin- Hydroxylysin- und Glukosaminoglykan-Blutserumkonzentration und Ausscheidung im Harn. Die eigene Kaltlufttherapie-Vorrichtung ermöglichte eine Kälteapplikation bis -180°C. Während einer einmaligen Kaltluftapplikation auf einem der Handgelenke stieg der eHW der Finger beider Hände durchschnittlich um 215 % an wobei die Rückkehr zum Ausgangswert erst nach zwei Stunden erfolgte. Die Anwendung der Kaltluft auf das Sprunggelenk verursachte keine signifikanten Differenzen bei der Durchblutung des M. Tibialis anterior wie auch der CK im Blutserum. Im Vergleich zu nAR + BT wurde nach 21 Tagen KT + nAR + BT eine signifikant größere Linderung der Schmerzen (durchschnittlich um 20 %) und Besserung der Gelenkfunktion festgestellt. Beide Therapieverfahren zugleich verursachten keine signifikanten Unterschiede aller Teste der akuten Phase der RA-Ix wie auch der Blutserumkonzentration und Ausscheidung im Harn von Hydroxyprolin Hydroxylysin und Glukosaminoglykan. Die Autoren folgern daß die KT grundsätzlich analgetisch wirkt und daß ihre antiphlogistische Wirksamkeit unwesentlich ist. ___MH
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