Vergleichende Elektromyographie bei Versuchspersonen im Autogenen Training und bei einer dynamischen und konzentrativen Atemtherapie(Progressives Atemtraining nach E. Müller) |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985) 282. 1985;
Abstract: Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt Zentrum der Inneren Medizin Abteilung für Physikalisch-Diätetische Therapie Für die konzentrative Selbstentspannung des Autogenen Trainings (AT) wurde eine muskuläre Relaxation elektromyographisch objektiviert. Die eigenen Untersuchungen sollen klären ob ähnliche Effekte auch mit einer neu entwickelten Methode erreicht werden können welche sich an atemgymnastischen (dynamischer Teil) und an konzentrativen und meditativen Techniken orientiert (Pogressives Atemtraining nach E. Müller [1 ] PA). 10 Teilnehmer eines psychohygienischen Kurses (Katholische Familienbildungsstätte Frankfurt) welche in beiden Techniken gut trainiert waren wurden je einmal während des AT und während des PA untersucht. Es wurde die elektrische Spannung zwischen zwei Elektroden über der rechten und der linken Orbita (m. frontalis) registriert (Myometer II schwa-medico Frankfurt). Die Übungen dauerten jeweils ca. 10 Minuten. Während des dynamischen Teiles des PA (ca. die ersten 5 Minuten) sank die Spannung von 9 68 ± = 2 5 auf 9 08 ± 2 9 µV (2 p < 0 301 während des konzentrativmeditativen Teiles sank sie weiter bis 8 00 ± 2 7 µV ab (2 p < 0 02). Die entsprechenden Meßwerte während des AT waren zu vergleichbaren Zeiten 8 70 ± 2 0; 7 43 ± 1 8 und 7 40 ± 2 1 µV (2 p jedesmal < 0 06). Die Effekte eines Progressiven Atemtrainings auf den Muskeltonus (-6 2 und -17 4 %) sind denen eines Autogenen Trainings (-14 6 und -14 9 %) also vergleichbar bis überlegen. Zu einer signifikanten Entspannung kommt es aber erst während des konzentrativen und meditativen Teiles. Das PA beinhaltet den Vorteil einer gleichzeitigen Korrektur ungünstiger Atemmuster. Nach dem aktiven atemgymnastischen Teil sind die sog. Umschalterlebnisse leichter und schneller erlernbar. Als krankengymnastische Methode kann es breiter praktiziert werden (vor allem auch durch Nicht-Ärzte) und besitzt es eine breitere und vorurteilslosere Akzeptanz. 1. Müller E.: Bewußter leben durch Autogenes Training und richtiges Atmen. Rowohlt 1983. ___MH
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