Biomechanik des vorderen Kreuzbandes - Konsequenzen für die Rehabilitation von Kapselbandverletzungen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985) 298-299. 1985;
Abstract: Institut für Physikalische Medizin Wilhelminenspital Wien (Vorstand: Prim. Dr. H. Kern) Institut für Physikalische Medizin der Universität Wien (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. H. Jantsch) 1. Universitätsklinik für Unfallchirurgie Wien* (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. E. Trojan) Für die Nachbehandlung operierter vorderer Kreuzbandrupturen fehlten bislang Hinweise über die Art und das Ausmaß der Belastung der Gipsruhigstellung und des erlaubten Bewegungsumfanges in der Mobilisationsphase. Bei 37 Leichenknien haben wir mittels Buckle-Transducer die Zugbelastung des vorderen Kreuzbandes in verschiedenen Winkelstellungen des Kniegelenkes in Abhängigkeit von simulierten verschieden großen Quadricepskräften und Rotationsmomenten des Unterschenkels gemessen. Zunehmende Kniestreckung bewirkt ab ca. 45 Grad Kniebeugewinkel eine zunehmende Zugbelastung am vorderen Kreuzband. Diese Zugbelastung wird durch Quadricepsaktivierung im Verhältnis ca. 1:10 erhöht. Ein Außenrotationsmoment der Tibia von 2 4 bzw. 6 Newtonmeter läßt die Zugbeanspruchung leicht absinken bzw. unverändert. Ein Innenrotationsmoment des Unterschenkels hingegen erhöht die Zugkräfte am vorderen Kreuzband um das 5- bis 10fache wobei die stabilisierende Funktion der gespannten Patellarsehne die Steigerung der Zugbelastung reduziert. Daraus folgt daß in der postoperativen Phase der Gipsruhigstellung und Mobilisation auf eine exakte Lagerung eine Gipsfixation in 45 Grad Kniebeugewinkel eine Mobilisation mit 2 Stützkrücken ohne Belastung des operierten Beines und einen exakten Rotationsschutz zu achten ist. ___MH
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