Einfluß einer CO2-Bäderkur und begleitender Kurmaßnahmen auf den Belastungsblutdruck von Grenzwerthypertonikern* |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 13 (1984) 213-215. 1984;
Abstract: Aus dem Institut für Balneologie und Angewandte Physiologie der Universität Freiburg (Direktor: Prof. Dr. E. Bassenge) Außenstelle Bad Krozingen Anschr. d Verf.: Dr. U. Pohl Institut für Balneologie und Angewandte Physiologie der Universität Freiburg/Breisgau * Kongreßbeitrag vom 88. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Nürnberg und Bad Windsheim 13.-15. 10. 1983. ** Abt. Med. Statistik RWTH Aachen. Da gerade bei Grenzwerthypertonikern der langfristige Nutzen einer medikamentösen Therapie noch nicht eindeutig geklärt ist (3) kommt nicht-pharmakologischen Therapiemaßnahmen dabei eine besondere Bedeutung zu. Für beide Behandlungsformen gilt daß eine wirksame antihypertensive Therapie nicht nur den Ruhe- sondern auch den Belastungsblutdruck (zumindest im Bereich der "Alltagsbelastungen") senken sollte. Da bei einem Teil der Grenzwerthypertoniker eine gesteigerte Reaktivität des sympathischen Nervensystems bei Belastungen besteht (7) überprüften wir ob die während der Kur üblicherweise zu beobachtende Blutdrucknormalisierung (2) auch bei Grenzwerthypertonikern unter Belastungsbedingungen feststellbar ist. Methoden Es wurden 35 Kurpatienten (46 ± 5 Jahre) die aus orthopädischer Indikation eine 4wöchige Kur in Bad Krozingen absolvierten untersucht. Die Diagnose "Grenzwerthypertonie" (systolischer Druck altersabhängig 140-180 mm Hg; diastolisch 95-105mm Hg) wurde aufgrund dokumentierter Ruheblutdruckwerte aus den letzten12 Monaten und von wiederholten Blutdruckmessungen bei Klinikaufnahme gestellt. Die Patienten waren nicht antihypertensiv behandelt. Während des Heilverfahrens erhielten die Patienten insgesamt 12 CO2-Badeanwendungen. Daneben waren weitere passive physikalisch-therapeutische Anwendungen jedoch kein aktives Training zugelassen. Vor Beginn der Bäderserie erfolgten an 2 aufeinanderfolgenden Tagen Ergometeruntersuchungen (bis maximal 80-100 Watt; Schema nach Franz [4]). Da bei der Erstuntersuchung deutliche situativ bedingte Blutdrucksteigerungen festgestellt wurden wurden die Werte der Zweituntersuchung als Kontrolle bei Therapiebeginn herangezogen und mit den Ergebnissen einer weiteren Untersuchung 2 Tage vor Kurende verglichen (t-Test). Ergebnisse Der Ruheblutdruck nahm während des Kuraufenthalts signifikant um 6 2/4 4 mm Hg ab (o. Tab. 1). Die Belastungsblutdrucke sanken ebenfalls im Kurverlauf signifikant von 193/98 auf 172/92 mm Hg. Abb. 1 (o. Abb.1) zeigt die Blutdruckverteilung auf der höchsten Belastungsstufe in einem kumulativen Histogramm. Der Vergleich zwischen "Kurbeginn" und "Kurende" zeigt daß nicht nur bei pathologisch erhöhten sondern auch bei relativ niedrigen normalen Belastungswerten eine Blutdrucksenkung eintrat. Während zu Kurbeginn bei über 60% der Patienten während Belastung Blutdruckwerte über 190/90 gemessen wurden lag der Belastungsblutdruck bei Kurende nur noch bei weniger als 25 % über dieser Grenze. Die Belastungsherzfrequenz änderte sich im Gegensatz zu den Blutdruckwerten nicht signifikant (o. Tab. 1). ... ___MH
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung