Blutdruckreaktivität und Katecholaminspiegel nach CO2-Bädertherapie bei Grenzwerthypertonikern |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. (Sonderheft 2) 13 (1984) 44-47. 1984;
Abstract: Aus dem Institut für Balneologie und Angewandte Physiologie der Universität Freiburg Bei Grenzwerthypertonikern kann eine übersteigerte Reaktivität des sympathischen Nervensystems auf verschiedene Stimulationstests beobachtet werden (7). Diese erhöhte Ansprechbarkeit ist möglicherweise eine der wesentlichen Ursachen der Grenzwerthypertonie. Die während der Kur häufig zu beobachtende Blutdrucknormalisierung (1) könnte demzufolge auf eine Dämpfung des vegetativen Nervensystems zurückzuführen sein. In der vorliegenden Studie wurde überprüft ob die Ansprechbarkeit des sympathischen Nervensystems auf Blutdruckstimuli im Kurverlauf so abnimmt daß damit die beobachtete Blutdrucknormalisierung zu erklären wäre. Methoden Insgesamt wurden 23 Patienten (Kurindikation: Erkrankungen des Bewegungsapparates) während eines vierwöchigen Kuraufenthaltes in Bad Krozingen mehrmals untersucht (Tab. 1). Um initiale Adaptationphänomene (4) bei der Verlaufsbeurteilung auszuschließen wurden die Belastungsuntersuchungen (o. Tab. 2) in der ersten Kurwoche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen wiederholt. Als Kontrollwerte ("Kurbeginn") wurden die Ergebnisse der zweiten Untersuchung verwendet. Unterschiede zwischen den Untersuchungen zu Kurbeginn bzw. bei Kurende (3 bis 5 Tage vor Entlassung) wurden mit Hilfe des t Tests für gepaarte Werte statistisch überprüft. Venöse Blutentnahmen (Verweilkanüle) erfolgten in Ruhe und während maximaler Ergometerbelastung. Die Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin erfolgte radioenzymatisch (5). Neben (überwiegend passiver) physikalischer Therapie erhielten die Patienten während der Kur 12 CO2-Sprudelbäder. Um den Einfluß von Trainingseffekten auf die Verlaufsbeurteilung zu vermeiden wurden Patienten die ein regelmäßiges körperliches Training absolvierten nicht in die Studie aufgenommen. Ergebnisse Bei Kurende wurde eine signifikante Senkung des Ruheblutdrucks (gemessen unter Basalbedingungen) gegenüber den Werten zu Kurbeginn beobachtet (systolisch minus 7 8 diastolisch minus 3 0 mmHg; p < 0 05). Unter dynamischer Belastung nahm der Blutdruck ebenfalls signifikant ab (o. Abb. 1). Dagegen war der belastungsbedingte Blutdruckanstieg unverändert. Die Zunahme der Herzfrequenz unter Belastung war sogar signifikant höher (p < 0 011 obwohl die maximale Belastungsherzfrequenz geringfügig abnahm (minus 4/min; p < 0 011. Unter statischer Belastung nahmen weder die unmittelbar zuvor gemessenen "Ruhewerte" (Erwartungsblutdruck) noch die belastungsbedingten Maximalwerte im Kurverlauf ab. ... ___MH
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