Die Fußgängergärten von Bad Reichenhall - Vor 10 Jahren begann der Ausbau - |
Journal/Book: H u K 37 9/84 S. 314-315. 1984;
Abstract: Bad Reichenhall - eine altehrwürdige bayerische Salinen-Stadt - zählt zu den großen und bekannten deutschen Kurstädten. Sie liegt im südöstlichsten Teil der Bundesrepublik Deutschland wird von einer eindrucksvollen Gebirgskulisse umrahmt und ist mit vielen landschaftlichen Schönheiten ausgezeichnet. Der Weg nach Salzburg und Berchtesgaden ist nicht weit. Bad Reichenhall hat nahezu 20 000 Einwohner ist Große Kreisstadt mit Sitz des Landratsamtes sie ist ein echtes Mittelzentrum regionale Einkaufs- und Behördenstadt und sie bietet vielseitige Kur- und Dienstleistungen an. 10 000 Gästebetten stehen zur Verfügung 120 000 Kurgäste und "Passanten" mit 1 8 Millionen Übernachtungen im Kurbezirk werden jährlich registriert. Die Stadt hat sich vorteilhaft entwickelt viele gute und gelungene Einrichtungen sind notwendigerweise in den vergangenen Jahren geschaffen worden. Die Infrastruktur wurde dadurch erheblich verbessert weitere neue Projekte die sich im Stadtbild und im Stadtorganismus niederschlagen werden stehen bevor. Das Gesicht von Bad Reichenhall hat sich im guten Sinne gewandelt. Das stellen unsere Kurgäste übereinstimmend fest. Der begonnene Wandlungsprozeß wird sich fortsetzen. Die Stadt wird aber trotz allen Wandels ihr Wesen und ihr Image nicht verlieren. Ein entscheidender Wandel zum Guten im Gesicht der Kurstadt hat sich in den Jahren 1934 bis 1938 vollzogen. Das waren die bauintensiven Jahre in denen die "überlebensnotwendigen" Fußgängerbereiche - auch eine bedeutsame infrastrukturelle Einrichtung - angelegt und gestaltet worden sind. Die Existenz des Kurortes war damals ernsthaft bedroht. Riesige Blechlawinen einer zunehmenden Motorisierung und Mobilität wälzten sich mitten durch die Kurstadt und verbreiteten Unbehagen Unruhe Lärm und Abgase - eine Unmöglichkeit für ein Heilbad das bei Erkrankungen der oberen Luftwege Asthma Bronchitis usw. Hilfe verspricht. Die Situation war nahezu tödlich. Es gab in der Innenstadt kein Refugium mehr für Kurgäste Passanten und Bürger. Auch der zu kleine Kurgarten und einige Grün- und Park-Anlagen wurden vom Verkehr umspült. Nur an der Peripherie - weiter draußen und jenseits der Saalach - fand man noch kurortgemäße Ruhezonen. In der Innenstadt herrschten damals untragbare Verhältnisse wie durch ältere Aufnahmen anschaulich dargestellt. Einige gegenübergestellte Fotos zeigen denselben Innenstadtbereich 10 Jahre danach und vermitteln ein Bild vom heutigen "geretteten" Bad Reichenhall - frappierende Fotos die keines weiteren Kommentars bedürfen. ... ___MH
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