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December 2024

REHABILITATIONSERFOLG NACH TOTALENDOPROTHESE DER HÜFTE

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Walter Irlacher München 1984 Zusammenfassung 48 Patienten mit Totalendoprothese des Hüftgelenks wurden im Rahmen eines sechswöchigen stationären Heilverfahrens auf den erzielten Beweglichkeits- und Funktionszuwachs untersucht. Mit Hilfe semiobjektiver Methoden konnte der Einfluß der kombinierten krankengymnastischen und balneologischen Therapie auf Lokalbeweglichkeit Gangleistung Schmerz und Kraft deutlich gemacht werden. Die 32 Frührehabilitanden (Aufnahme innerhalb von 3 Monaten postoperativ) zeigten in der Flexion der versorgten Hüfte Bei einer mittleren Ausgangslage von 69 Winkelgraden einen Zuwachs von durchschnittlich 16 Grad wobei die aktive Beweglichkeit deutlich mehr gebessert werden konnte als die passive. Die Abduktion nahm bei einer mittleren Ausgangssituation von 21 Winkelgraden um durchschnittlich 5 Grad zu. Die passiv gemessene Augenrotation besserte sich um ebenfalls 5 Grad die Innenrotation um 3 Grad. Der stärkste Zuwachs trat im Gehvermögen auf wobei sich die freie Gehstrecke um über 100 % und die maximale Gehgeschwindigkeit um über 50 % verbesserte. Bei Entlassung erreichten 23 der 32 Patienten eine Gehzeit von mindestens 60 Minuten im Vergleich zu 7 Patienten bei Aufnahme. Gehhilfen wurden allerdings noch von 25 Patienten benötigt. Treppensteigen ohne Schwierigkeiten war möglich bei 22 Patienten. Das Wiedererlangen einer ungestörten Gebrauchsfunktion zeigte sich auch im Anziehen von Strümpfen wo bei Entlassung 18 Patienten keine Mühe mehr hatten. In einer Fünf-Punkte-Skala ergab sich eine mittlere signifikante Schmerzreduktion von 0 63 Punkten entsprechend 32 %. Als subjektiv gebessert bezeichneten sich 24 Patienten. Der muskuläre Aufbau der mit isometrischem Training unter Niederlast der PNF-Technik nach KABAT und der Unterwasserbewegungstherapie erfolgte resultierte am OP-Bein in einem Zuwachs der Maximalkraft von mittleren 41 % an den Beugern und von 79 % an den Abduktoren. Patienten mit lokalem Schmerz wiesen dabei eine geringere Verbesserung auf als Patienten ohne lokalen Schmerz. Die günstigen Resultate bei den Frührehabilitanden zeigten sich darin daß subjektiv 20 Patienten (63 %) mit dem Behandlungsergebnis voll zufrieden waren. Beim Krankengut der über 65-Jährigen traten geringere Änderungen in der Gangleistung und der Kraft auf nicht jedoch im lokalen Bewegungsumfang und dem Schmerz. Dies unterstreicht die Bedeutung einer stationären Nachbehandlung gerade bei den älteren Patienten. Die 16 Spätrehabilitanden wiesen in der Flexion am OP-Bein bei einer mittleren Ausgangslage von 92 Winkelgraden eine Verbesserung von nur durchschnittlich 4 Grad auf. Die Abduktion wuchs im Mittel von 28 auf 30 Grad an. Außen- und Innenrotation änderten sich jeweils deutlich unter 5 Winkelgrad. In der Gangleistung kam es zu einer Steigerung der freien Gehstrecke um durchschnittlich 50 % und der maximalen Gehgeschwindigkeit um über 10 % wobei eine Gehzeit von mindestens 60 Minuten bei Entlassung von 12 der 16 Patienten erreicht wurde im Vergleich zu 8 bei Aufnahme. Gehhilfen wurden immerhin noch von 4 Patienten benötigt Treppensteigen war jedoch bei allen gut möglich. In der Fünf-Punkte-Skala ergab sich eine signifikante Reduktion des Schmerzes um 0 69 Punkte entsprechend 29 %. Als subjektiv gebessert bezeichnete sich jedoch nur knapp die Hälfte der Patienten. Der Zuwachs an Maximalkraft betrug am OP-Bein an den Beugern im Mittel 19 % und an den Abduktoren 39 %. Eine volle Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis bestand aber nur bei 6 der 16 Patienten (38 %). Der insgesamt günstige Funktions- und Beweglichkeitszuwachs in der durchgeführten stationären Nachbehandlung am Kurort mit rascher Annäherung an eine normale Gebrauchsfunktion spricht für die Frührehabilitation. Bei den Spätrehabilitanden ergab sich jedoch bei vorliegendem Funktionsdefizit ein noch ausreichender Zugewinn. Der hohe Anteil der mit dem Ergebnis nicht zufriedenen Patienten in der Spätrehabilitation weist aber auf eine teils überhöhte Erwartungshaltung hin. Aufgabe des Hausarztes und Fachorthopäden sollte es deshalb sein den Patienten noch vor Aufnahme des Rehabilitationsverfahrens entsprechend zu beraten. ___MH


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