VERÄNDERUNGEN VON BLUTDRUCK UND HERZFREQUENZ DURCH YOGAÜBUNGEN (SIRSASANA UND SARVANGASANA) |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von PHILIPP DEISLER aus München München 1984 ZUSAMMENFASSUNG 8.1.0. Unter dem Terminus Yoga werden derzeit mannigfache Methoden Vorstellungen Wirkungen und vieles mehr subsummiert wobei dieser im allgemeinen nicht näher definierten Art von Yoga Veränderungen von Körper Geist und Seele zugeschrieben. werden die teilweise an das Unglaubliche grenzen. Es sollte an Hand eines geeigneten Beispiels ein Beitrag zu der Frage geleistet werden. ob sich Yoga durch eine spezifische nur ihm eigene Wirkung auf den Menschen auszeichnet. 8.2.0. Es wurde dargelegt daß Yoga einen dreifachen Begriff darstellt: eine philosophische Theorie ein Ziel in Form eines Konkreten Seinszustandes und ein praktisches Methodensystem mit dem dieses Ziel erreicht werden Kann; dieser Hintergrund muß unbedingt im Versuchsplan berücksichtigt werden. Der wissenschaftliche Ansatz wurde auf die naturwissenschaftliche Methode beschränkt obwohl beim Yoga prinzipiell auch andere Ansätze möglich wären. 8.3.0. Vor diesem Hintergrund wurde die Literatur durchgesehen. Es fand sich keine Arbeit die einen Beitrag zu der obigen Frage leisten Konnte. In der Regel wurden wichtige Voraussetzungen nicht beachtet. 8.4.0. Der Versuch wurde exemplarisch auf die beiden Yogaübungen Sirsasana (Kopfstand) und Sarvangasana (Schulterstand) reduziert da sie in der indischen Yogaliteratur als gegensätzlich beschrieben werden. Zur Kontrolle wurden die beiden Stellungen auch auf einem Kipptisch (Kontrolle "passiv") und nach den Methoden des europäischen Sportes (Kontrolle "aktiv") durchgeführt. Es wurden nur systolischer/diastolischer Blutdruck und die Herzfrequenz an 10 Versuchspersonen gemessen die keine Vorerfahrung mit Yoga hatten und von einem Instruktor gegebenenfalls in ihrer Haltung Korrigiert wurden. 8.5.0. Es konnte gezeigt werden daß nur unter Anwendung der Yoga-Methode ein Unterschied in der Wirkung auf Blutdruck und Herzfrequenz zwischen den beiden Körperhaltungen vorhanden ist obwohl beide eine "Head-down-Position" darstellen. Unter Yogaeinfluß waren systolischer/diastolischer Blutdruck und Herzfrequenz im Kopfstand hoch während sie im Schulterstand niedrig waren und fast die Werte im Liegen erreichten. Nach der Kipptischmethode waren alle Parameter niedrig und nach der Sportmethode hoch ohne daß sich Kopfstand und Schulterstand unterschieden. 8.6.0. Die vermutlich zugrunde liegenden physiologischen Wirkmechanismen wurden anhand von Literatur erörtert; dabei wird im Yoga wahrscheinlich durch die besondere Körperhaltung der Carotisinus im Schulterstand gereizt und dadurch der Unterschied zwischen Schulterstand und Kopfstand hervorgerufen. In der Diskussion wurde ausführlich zu Fragen der Versuchsdurchführung Stellung genommen. Es wurden auch mögliche Suggestiveffekte und anderes mit einbezogen. 8.7.0. In einem weiteren Abschnitt wird auf die Konsequenzen eingegangen wenn man annähme daß alle Yogaübungen ein unterscheidbares spezifisches Wirkmuster auf den Menschen haben. ___MH
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