Grundlagen der Kurortbehandlung bei Herz- und Kreislauferkrankungen unter besonderer Berücksichtigung der CO2-Bäderkuren. |
Journal/Book: Heilbad u. Kurort 34: 328-332 (1982) zugleich erschienen: Therapiewoche 32: 4252-4266 (1982).. 1982;
Abstract: Prof. Dr. G. Hildebrandt Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn Einleitung Nach den Begriffsbestimmungen des Deutschen Bäderverbandes stellt die Kurortbehandlung im wesentlichen eine Reaktions-und Regulationstherapie dar deren Ziel die Umstimmung und Aktivierung der Ordnungs- und Selbstheilungskräfte im Menschen ist. Ihre Schwerpunkte liegen daher in der Übung und Steigerung der körperlichen Regulationen der psychischen Stabilisierung und der Gesundheitserziehung. Das Herz-Kreislaufsystem gehört zu den am kompliziertesten geregelten Funktionssystemen des Organismus es verfügt über einen beträchtlichen Anpassungsspielraum und unterliegt zudem starken psychovegetativen Einflüssen. Seine Erkrankungen und Funktionsstörungen müssen daher einer so gearteten Therapie in besonderem Maße zugänglich sein. Seit über hundert Jahren gilt die CO2-Bäderbehandlung (neben jod- und schwefelhaltigen Wässern und Solen) als wichtigste Kuranwendung für dieses Indikationsgebiet. Umfangreiche wissenschaftliche Grundlagen über die Wirkung des Kohlensäurebades wurden bereits in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts erarbeitet (Lit. Übersicht s. W i t z l e b 1962; H e n t s c h e I 1967; u. a.). Dabei wurde zumeist versucht nach Art einer pharmakologischen Beurteilung die therapeutische Wirkung direkt aus den immediaten Effekten des einzelnen Bades abzuleiten. Dies hat zu einem unzureichenden Verständnis der Kurwirkungen geführt und stellt sicherlich eine Mitursache dafür dar daß die balneologischen Kurmittel in der Kurbehandlung stark rückläufig geworden sind und zwar zugunsten einer Betonung der aktiven Bewegungs- und Trainingsbehandlung die von vornherein auf die Mitbeteiligung körpereigener Entwicklungsprozesse angelegt ist und daher kurmäßige Langzeitwirkungen verständlicher macht. . .
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