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November 2024

Sind Trinkkuren mit hypotonen natriumhaltigen Heilwässern bei Herz- und Kreislaufkranken schädlich?

Journal/Book: Der Krankenhausarzt 55: 747-755 (1982).. 1982;

Abstract: Institut für kurmedizinische Forschung Bad Wildungen Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) und Staatliche Kurklinik Fürstenhof Bad Wildungen (Chefärzte: Dr. H. Zipp und Doz. Dr. H. Zebe) Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 1. Experimentelle Haustrinkkuren an Gesunden mit natriumhaltigen Heilwässern führen im Gegensatz zu entsprechenden Leitungswasserkontrollen zu prozeßhaften periodisch gegliederten reaktiven Umstellungen die sich in einem Absinken der Blutdrucklage und reaktiv-periodischen Schwankungen der Retikulozytenzahl im Kapillarblut äußern. 2. Kurpatienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und überwiegend hypertonen Blutdrucklagen zeigen während einer komplexen Kurbehandlung hochsignifikante Senkungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks und zwar unabhängig davon ob während der Kurbehandlung eine Trinkkur mit einer mäßig natriumhaltigen Heilquelle einer schwach natriumhaltigen Heilquelle oder gar keine Trinkkur verordnet wurde. 3. Bei der Untersuchung der Normalisierungstendenz der Blutdruckwerte anhand der Variabilitätskoeffizienten fand sich lediglich für die mit dem natriumreicheren Heilwasser behandelte Patientengruppe eine signifikante Streuungsreduktion des diastolischen Blutdrucks während ohne Trinkkur sowohl beim systolischen als auch beim diastolischen Blutdruck ansteigende Variabilitätsgrade festzustellen waren und bei der natriumarmen Trinkkur keine eindeutigen Veränderungen auftraten. 4. Die Befunde bestätigen die Ansicht (Holtmeier 1981) daß es unrichtig ist die Verordnung von Mineralwässern für Hochdruckkranke lediglich als eine "gefährliche Versuchung" (Glatzel 1981 ) abzuqualifizieren. 5. Es ist wissenschaftlich nicht haltbar die therapeutische Wirkung von Heilwässertrinkkuren als "Glaubenssache" (Glatzel 1981) hinzustellen. Vielmehr zeigen die Befunde daß Trinkkuren in Übereinstimmung mit der Ansicht von Lühr (1977) den reaktiven Kurprozeß und die von ihm ausgehenden Normalisierungseffekte begünstigen. 6. Die ohnehin recht unsicheren und widersprüchlichen Grundlagen für die Bewertung mäßiger Zufuhren von Kochsalz bzw. Natrium mit Mineralwässern bedürfen angesichts der auslösbaren adaptiven Reaktionen einer Überprüfung in entsprechend angeordneten Langzeitversuchen. 7. Trinkkuren sollten auch bei Hypertonie und anderen - besonders funktionellen - Kreislauferkrankungen wieder öfter in Erwägung gezogen werden.


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