Bemühungen um die Bäderforschung in einem klassischen Heilbad |
Journal/Book: H u K 32 7/80 S. 152-153. 1980;
Abstract: Dr. jur. Emil Ruppert Bad Kissingen Der schlimme Satz "Opas Kur ist tot" war noch nicht geprägt doch es war spürbar daß das Vertrauen in das Spezifikum der "Mineral"-Heilbäder - in die Therapie mit den ortsgebundenen Kurmitteln - in weiten Kreisen der Ärzteschaft geschwunden war. So war es als ich mich 1958 erstmals mit dem Heilbäderwesen beruflich zu befassen hatte. Als Neuling war ich überrascht daß wir im Deutschen Bäderverband zwar Arbeitsgemeinschaften der Kneippheilbäder und -kurorte der Heilklimatischen Kurorte und der Seeheilbäder und Seebäder hatten die sich intensiv mit ihren Anliegen befaßten ein ähnlicher Zusammenschluß der Mineral- und Moorbäder aber fehlte. Bei Diskussionen in Sitzungen des Deutschen Bäderverbandes gewann ich manchmal - überspitzt formuliert - den Eindruck man halte es nicht für opportun sich allzu offen zur "Badewanne" in unseren Kurmittelhäusern zu bekennen. Ging man den Gründen für einen solch bedauerlichen Schwund an Selbstverständnis nach - bedauerlich weil die klassischen Bäder in Konkurrenz mit der Kurklinik auf der grünen Wiese außer ihren gepflegten Anlagen nichts mehr voraus zu haben schienen - so stellte sich auch für den medizinischen Laien heraus daß vor den kritischen Augen der naturwissenschaftlich geschulten Ärzte das Anerkennung fand was mit modernen technischen Untersuchungsmöglichkeiten wissenschaftlich exakt überprüft war. Die balneologische Forschung blühte aus Mangel an finanziellen Mitteln im Verborgenen. Solche Besorgnis erfüllte mich als die Eigentümer der Boxberger Apotheke Bad Kissingen - der inzwischen verstorbene Senior-Chef Dr. Erich Kraft und sein Sohn Dr. Hans-Peter Kraft heute Inhaber des Unternehmens bei einem gemeinsamen Gespräch Überlegungen anstellten wie sie im Jahre 1961 das 250jährige Jubiläum ihrer Apotheke mit einem gemeinnützigen Akzent krönen könnten. Der Gedanke die Forschung auf dem Gebiet der ortsgebundenen Kurmittel Bad Kissingens zu fördern führte zur Errichtung der "Boxberger-Stiftung Bad Kissingen". Seit dem Jubiläum 1961 wird alle zwei Jahre der "Boxberger Preis" ausgeschrieben der ursprünglich mit DM 5000 - neuerdings mit DM 10000 -dotiert ist. Zweck der Stiftung ist es durch Auszeichnung wissenschaftlicher Arbeiten die Forschung, die die natürlichen Heilschätze Bad Kissingens - vorzüglich deren Wirkung und Anwendung - zum Gegenstand hat, zu fördern . Die Arbeit muß auf eigenen Erkenntnissen beruhen; eine Zusammenfassung und Wiedergabe bereits bekannter Tatsachen genügt nicht. Außerdem darf die Arbeit noch nicht veröffentlicht sein. ... ___MH
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