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December 2024

Arztwerbung - oder die "ars bene dicendi"

Journal/Book: H u K 32 4/80 S. 72-73. 1980;

Abstract: Kurdirektor i. R. Dr. Günther Lincke Bad Lippspringe Nicht über die Notwendigkeit in die Zielgruppen unserer Heilbäderwerbung auch den Arzt einzubeziehen brauchen wir zu diskutieren. Wohl aber - so scheint mir - über Inhalt Form und Sprache einer solchen an den Arzt gerichteten Werbung. Das Vertrauen der Öffentlichkeit und die Zustimmung des Arztes sind darüber müssen wir uns im klaren sein nicht mit den gleichen Methoden zu erreichen. Wirkung und Folgen gilt es zu beachten die sich abzeichnen wenn eine Aussage über Dinge aus dem Bereich der Gesundheit ihre Erhaltung oder ihre Wiedererlangung denjenigen erreicht der sich hier selbst für kompetent halten muß. Um es also vorweg zu nehmen: Der Arzt wird sich auf dem Gebiet des Kurwesens nur ungern vom Werbefachmann überzeugen lassen. In diesem Spiel sticht oft nur die Karte die der Kollege - der Arzt selbst - auszuspielen weiß. Noch ein Weiteres gilt es zu beachten: Selbst dort wo wir in unserer Heilbäderwerbung gar nicht den Arzt direkt ansprechen sondern unseren potentiellen Kurgast der aber vielleicht noch sein Patient ist selbst dort müssen wir uns bewußt bleiben daß auch dann unser Angebot vom Arzt zur Kenntnis genommen wird. Unsere Aussage unterliegt in diesem Falle dann auch seiner Beurteilung und Kritik. War dann das was wir in unseren Anzeigen und Prospekten angeboten haben nicht hieb- und stichfest haben wir also vielleicht übertrieben in unserem Heilungsversprechen so wird jedes spätere Werben bei diesem Arzt ohne Erfolg bleiben müssen. Wir hätten nämlich unsere Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt. Werbung im Heilbäderwesen ist eben in erster Linie eine Werbung um Vertrauen. Unsere Werbung beim Arzt kann im Eigentlichen nur gute und sachliche Information sein. Nirgendwo berühren sich Werbung und Öffentlichkeitsarbeit mehr als gerade hier bei der Ansprache des Arztes. Dies zu berücksichtigen ist in erster Linie Aufgabe der an den Arzt gerichteten grundsätzlichen und speziellen Werbung des Deutschen Bäderverbandes. Es wäre absolet an dieser Stelle die Bedeutung des Deutschen Bäderkalenders mit vielen Worten herauszustellen. Sie ist hinreichend bekannt. Die hunderttausend ärztlichen Empfänger des Bäderkalenders werden nicht nur reit streng sachbezogenen tabellarischen Aufstellungen und Angaben über die einzelnen Heilbäder und Kurorte informiert (wobei die Eintragungen wissenschaftlicher Prüfung unterliegen) sondern der Arzt wird auch mit den Grundsätzen für eine zeitgemäße Behandlung in den Heilbädern und Kurorten bekannt gemacht erfährt die verschiedenen Möglichkeiten der Einleitung von Kuren erhält eine Einführung in die Chemie und Charakteristik der Heilwässer und Moore und in die Kurbehandlung als solche. Der Abschnitt "Balneo- und Klimatherapie einzelner Erkrankungen" wird für den für eine Information aufgeschlossenen Arzt von besonderem Interesse sein. Der Klinik- Haus- oder Werkarzt der in seiner Sprechstunde vor der Frage steht ob er seinem Patienten zu einer Kur raten soll und der dann vor der weiteren Entscheidung steht für eine solche Kur auch die medizinisch und psychologisch richtige Auswahl zu treffen der wird hier die entsprechende Entscheidungshilfe erhalten. ... ___MH


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