Synovektomie bei pyogenem Kniegelenksinfekt

Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1/80 21-24 - 84. Kgr. Dtsch. Ges. Phys. Med.. 1980;

Abstract: Unfallchirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (Direktor: Prof. Dr. H. Tscherne) Anschr. d. Verf.: Dr. G. Giebel Prof. Dr. G. Muhr Prof. Dr. H. Tscherne Unfallchir. Klinik d. MHH Karl-Wiechert-Allee 9 3000 Hannover 61 Eitrige Kniegelenksinfekte treten nach Punktionen Injektionen Operationen Verletzungen und hämatogen auf. Konservativ behandelt heilen sie meist mit Funktionsstörungen wie Ankylose Schlottergelenk und zunehmender Arthrose aus. Frühzeitiges chirurgisches Vorgehen kann die Prognose verbessern. Pathophysiologie. Exogen oder endogen eingedrungene Eitererreger führen zur Schwellung der Synovialmembran mit purulent- fibrinöser Exsudation und eitrig- nekrotischer Gewebsreaktion. Leucozytäre Elemente und Fibrinbeläge blockieren die Absorption und damit die Knorpelernährung. Nach 3 Tagen wird die Knorpeloberfläche unregelmäßig am 5.-7. Tag treten Erosionen und Ulcera auf. Gelenkkapsel und -Bänder haben nach 2-3 Wochen durch den Empyemdruck ihre normale Spannung verloren es treten Gewebsnekrosen auf die Kapselgrenzen werden durchbrochen. Zeigen sich radiologische Zeichen sind die Schäden irreversibel. Therapeutisches Vorgehen. Basierend auf den Kenntnissen der Pathophysiologie gingen wir therapeutisch folgendermaßen vor: Bei fraglichem oder beginnendem Infekt machten wir einen konservativen Therapieversuch mit Antibiotika Punktion und Ruhigstellung des Gelenkes jedoch maximal 7 Tage lang. Besserte sich dadurch nicht der Zustand in dem Maße daß funktionell behandelt werden konnte gingen wir operativ vor: Von einer medialen parapatellaren Arthrotomie aus entfernten wir den Hauptsitz der Entzündung die Synovialis. Es muß betont werden daß eine Synovektomie nur in den ersten Wochen eines Gelenkinfektes durchgeführt werden sollte solange der Gelenkknorpel noch nicht zerstört ist. Postoperativ lagern wir das drainierte Bein im Wattekompressionsverband in 60-70° Beugung im Hüftgelenk auf einer Schiene hoch. Am 1. Tag nach Operation beginnen die Patienten mit einem isometrischen Muskeltraining etwa am 4. Tag abhängig von den Infektzeichen mit der frühfunktionellen Behandlung auf der Bewegungsschiene unter lokaler Eisapplikation und Analgetika-Gabe bei Bedarf. ... ___MH

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