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December 2024

Die circaseptane Reaktionsperiodik im Kurverlauf von Vigilanzparametern und ihre Beziehung zur Wochenrhythmik.

Journal/Book: Med. Inaug.-Diss. Marburg/Lahn 1980.. 1980;

Abstract: Aus der Staatlichen Kurklinik Fürstenhof Bad Wildungen (Chefarzt: Dr. med. H. Zipp) und dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) 5. Zusammenfassung Nachdem bereits mehrfach nachgewiesen ist daß die Vigilanzleistungen von Kurpatienten gemessen an der Reaktionszeit oder mit dem Flimmerverschmelzungstest in starkem Maße von den vegetativen Gesamtumschaltungen im Kurverlauf mitbestimmt werden wurden erstmals Untersuchungen mit diesen Parametern in Bad Wildungen durchgeführt. Untersucht wurden zunächst 44 Kurpatienten bei denen in 2-tägigen Abständen je 12 mal die optische und akustische Reaktionszeit sowie die Flimmer- und Verschmelzungsgrenze im Flimmertest gemessen wurden. Zur Darstellung der mittleren 4-wöchigen Kurverläufe wurden bei der Bildung täglicher Mittelwerte die fehlenden Meßwerte durch Interpolation ergänzt. Die mittleren Kurverläufe der beiden Reaktionszeiten und der beiden Parameter des Flimmertests zeigten in der zu erwartenden Gegenbewegung regelmäßige periodische Schwankungen mit etwa 7 Tagen Periodendauer. Darüber hinaus bestand ein Trend im Sinne einer Steigerung der Vigilanzleistung an dem auch Lernprozesse beteiligt sein können. Die signifikanten negativen Ausschläge mit Verlängerung der Reaktionszeiten und Absinken der Flimmergrenzen lagen im Bereich des 7. 14. und 21. Kurtages. Die Untersuchung der zeitlichen Verteilung der vigilanznegativen Ausschläge mit beiden Methoden für alle Einzelfälle über die Wochentage ergab überdies daß diese Krisenzeitpunkte im Mittel signifikant für diejenigen Patienten differierten die zu verschiedenen Wochentagen mit ihrer Kur begonnen hatten. In parallel laufenden Untersuchungen wurde eine identische Untersuchungsreihe an 11 gesunden einheimischen und nicht behandelten Versuchspersonen über gleichfalls 4 Wochen durchgeführt. Dabei zeigte sich daß die stark ausgeprägte Circaseptanperiodik der Kurpatienten in den Reaktionszeiten wo jede Welle eine signifikante Amplitude erreichte bei den unbehandelten Vergleichspersonen völlig fehlte. Die Mittelwertkurven zeigten in erster Linie den zu erwartenden Lernfortschritt. Ähnlich waren die Ergebnisse beim Flimmertest wo allerdings die Verschmelzungsgrenze der Vergleichspersonen eine auffällige wenn auch in der Amplitude sehr viel geringere Gegenbewegung mit abklingender Amplitude zeigte. Eine Aufgliederung nach vegetativen Reaktionslagen ergab nur angedeutet Unterschiede in der Reaktionsdynamik die aber den Erwartungen der Literatur entsprachen. Die Ergebnisse belegen erneut daß der reaktive Kurprozeß bei den Patienten auch an diesem Kurort dominierend von einer Circaseptanperiodik gestaltet wird und daß das Auftreten dieser Reaktionsperiodik ganz überwiegend auf den ausgelösten Kurprozeß zurückzuführen ist. Die Circaseptanperiodik des Kurverlaufs ist somit keine exogen synchronisierte Wochenrhythmik sondern in erster Linie eine angestoßene Reaktionsperiodik die den adaptiven Prozeß gliedert.


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