BEEINFLUSSUNG DER MENSCHLICHEN HAUT DURCH SOLEBÄDER UNTERSUCHT AN HAND DES ERYTHEMVERLAUFS NACH UV-BESTRAHLUNG |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der Zahnmedizin an der Ludwig Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Michael Rabanser aus Krailling 1977 ZUSAMMENFASSUNG 1. Von Anfang April bis Ende Juli 1973 wurde unter konstanten Bedingungen an 15 Versuchspersonen beiderleis Geschlechts die Wirkung der Sole Rheinfelden (3%) sowie der Sole mit Kalziumzusatz im Vergleich zu destilliertem Wasser auf künstlich mit Hilfe von UV-Bestrahlung geschädigte Haut untersucht. Erythemausbildung und -verlauf wurden mittels Temperatur- und Remissionsmessung verfolgt. Außerdem wurden die pH-Werte der Haut mitbestimmt und auf subjektive Empfindungen seitens der Probanden geachtet. 2. Bei der Temperatur- und Remissionsmessung zogen wir zur statistischen Auswertung die 9 Versuche Nr. 4 mit 12 bei der pH-Wert Bestimmung die 6 Versuche Nr. 1 mit 6 heran. Die Auswertung erfolgte mittels der Varianz- und Kovarianzanalyse der Korrelationsrechnung und bei der pH-Messung ausschließlich mittels des t-Tests. Die graphischen Darstellungen basieren auf jeweils 6 zusammenhängenden und nach völlig gleichem Schema ablaufenden Versuchen. 3. Da die statistischen Auswertungen der Ergebnisse aus der Temperatur- und Remissionsmessung keine Signifikanz ergaben mußten wir uns hierbei mit der Beschreibung von Tendenzen begnügen. Es zeigt sich daß die Sole im Vergleich zu destilliertem Wasser eine stärkere Reizwirkung auf geschädigte menschliche Haut ausübt und daß Kalziumzusatz zur Sole diese Reizwirkung etwas mindert. 4. Die Messung der Grünremission erwies sich im Vergleich zur Temperaturbestimmung in unserem Fall als die günstigere Methode zur Bestimmung der unterschiedlichen Wirkung der Badelösungen. 5. Bei der pH-Wert-Messung ergab sich ein statistisch signifikanter Unterschied (t-Test) zwischen den Mittelwerten aus der Solebebadung und denjenigen aus Sole-Kalzium- sowie Aqua dest.-Bebadung. Aus der Solebebadung resultierten ihrem Eigen-pH entsprechend etwas höhere Werte als sie bei der Ausgangsmessung gefunden wurden. Nach drei bis fünf Stunden waren aber die Normalwerte wieder erreicht. Einen entgegengesetzten Verlauf zeigten die beiden Kurven aus der Sole-Kalzium- und Wasserbebadung. Bei diesen Hautarealen konnten die ursprünglichen pH-Werte erst wieder nach 15 bis 24 Stunden gefunden werden. 6. Bei Betrachtung der allgemeinen Ergebnisse stellte sich eine besondere Erythemempfindlichkeit für blonde Versuchspersonen heraus die normal helle Hautfarbe besaßen. 7. Die vorliegende Arbeit beschreibt eine Methode an Hand von Untersuchungen des Erythemverlaufs nach UV-Bestrahlung die Beeinflussung der menschlichen Haut durch Solebäder zu beobachten. Auf Grund der begrenzten Anzahl nach gleichem Schema ablaufender Versuche - Vor- und Kontrollversuche konnten nicht mit ausgewertet werden - zeigen unsere statistischen Berechnungsergebnisse mit Ausnahme des t-Tests bei der pH-Messung keine Signifikanz. Es ist jedoch die Tendenz zu erkennen daß geschädigte Haut durch Solebebadung stärker gereizt wird als durch Bebadung mit destilliertem Wasser. Sole mit Kalziumzusatz scheint diese Reizwirkung zu mindern. Der pH-Wert der Haut steigt nach Solebebadung erwartungsgemäß etwas an kehrt aber bereits nach ca. 3 - 5 Stunden in den Ausgangsbereich zurück. ___MH
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