Erfahrungen mit der galvanischen Behandlung von Wundheilungsstörungen1 |
Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 28 (1976) 295-296. 1976;
Abstract: Aus der Orthopädischen Klinik Birkenwerder bei Berlin (Ärztl. Direktor: Doz. Dr. sc. med. R. MEINECKE) 1 Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR in Karl-Marx-Stadt (25. 10. 1975). Die günstige Wirkung des Gleichstroms bei der Behandlung chronischer arterieller venöser und neurotropher Ulzera wurde von WOLCOTT und WHEELER in mehreren Untersuchungsserien nachgewiesen. EDEL und FREUND haben diese Methode in der DDR eingeführt. Der Wirkungsmechanismus ist noch in der Diskussion. Der bekannte hyperämisierende Effekt des Gleichstroms durch Reizung der vasodilatatorischen Nervenfasern und die von WOLCOTT und seinen Mitarbeitern entwickelte Theorie der Aufrechterhaltung und Stabilisierung der biologischen Homoeostase des Ionenmilieus werden zur Erklärung herangezogen. Seit einem Jahr wenden wir diese Behandlungsmethode an. Wir behandelten weniger Ulzera auf Grund von Durchblutungsstörungen sondern vorwiegend postoperative Wundheilungsstörungen. Wir möchten über die Erfahrungen an 13 Patienten berichten. Bei 11 von ihnen traten Wundheilungsstörungen nach folgenden Operationen auf: 2 Handgelenkssynovialektomien 1 Fingerstrecksehnenplastik bei p.c. P 1 Bandplastik des Sprunggelenkes 1 Tibiakopfosteotomie 1 Achillotenotomie 1 Plastik des Ligamentum patallae 1 Palmarfaszienexstirpation bei Dupuytrenscher Kontraktur 2 Hallux-valgus-Operationen 1 Spondylodese bei Skoliose. Bei 2 Patienten bestanden Dekubitalulzera durch Querschnittslähmung bzw. durch fehlerhafte Gipsbehandlung. Nach Abtragung der Nekrosen und Auflösung der schmierigen Beläge durch Empykratin wurde in der von EDEL angegebenen Technik die Galvanisation 2mal täglich 2 Stunden durchgeführt. Auf technische Details möchte ich hier nicht eingehen und auf die "Fibel für Elektrodiagnostik und Elektrotherapie" von EDEL erweisen. In allen Fällen wurde die Gleichstrombehandlung nicht sofort nach Auftreten der Wundheilungsstörungen sondern erst nach 2- bis 6wöchiger erfolgloser Vorbehandlung mit den verschiedensten Externa eingesetzt. Unsere Patienten stellen deshalb eine negative Auslese dar. Nach zehn Tagen bis maximal vier Wochen Gleichstrombehandlung war bei sechs der elf postoperativen Fälle der Defekt völlig epithelialisiert. ___MH
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