Zur Objektivierung der Aerosolwirkung auf die Nasenschleimhäute |
Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 28 (1976) 45-49. 1976;
Abstract: Aus der Hals-Nasen-Ohrenklinik (Direktor: Prof. Dr. med. habil. E. ALBRECHT) der Friedrich-Schiller-Universität Jena Die Nase hat als Anfangsteil der zuleitenden Luftwege vielfältige Funktionen. In diesem Abschnitt der Atemwege erfolgt die Konditionierung der Luft. d. h. schon im Nasenrachenraum ist die Temperatur der Atemluft der Körpertemperatur weitgehend angepaßt und die relative Feuchte beträgt annähernd 95%. Hinzu kommt die Filterfunktion. Alle Schwebstoffe bis zu einer Größe von 30 werden abgefangen. Selbst Teile bis 10 µ Größe werden in einem hohen Prozentsatz hier niedergeschlagen [6]. Ein wesentlicher Faktor für die Atemphysiologie ist der Atemwiderstand der Nase und seine Beziehungen zum Gesamtwiderstand. Aus den genannten Gründen sind Wirkungen von Umwelteinflüssen. Heilmaßnahmen und Medikamenten auf die Nase nicht allein im Zusammenhang mit diesem Organ selbst und seinen Nebenräumen zu sehen sondern im entsprechend weiteren Rahmen der Gesamtheit der Atemorgane. Die Inhalationsbehandlung mit Aerosolen in klinisch-poliklinischen Inhalatorien und den Bädern wird immer stärker ausgebaut. Eine große Anzahl von Erkrankungen der oberen und tieferen Luftwege geben die Indikation hierzu. Es ist naheliegend daß bei Raum- und Maskeninhalation der Funktionszustand der Nase für die Wirkung der Aerosole d. h. Ort und Menge maximaler Deponierung der wirksamen Substanz eine wesentliche Rolle spielt. Die Kenntnis der Reaktionsweise der Nasenschleimhäute auf die zur Anwendung kommenden Aerosole insbesondere ihr Einfluß auf den Durchblutungsschwellungszustand von Schleimhaut und Schwellkörpern ist eine Voraussetzung um das Verhalten der Aerosole im Atemtrakt abschätzen zu können. Die unterschiedlichen subjektiven Empfindungen der Patienten während einer Inhalation - Behinderung oder Verbesserung der Nasenatmung - legte den Gedanken nahe die Phänomene zu objektivieren. Die Wirkung der Aerosole auf die Nasenschleimhaut wurde von uns mit der Rhinorheomanometrie (RRM) überprüft. Gemessen wurde der Atemwiderstand der Nase als Abhängigkeit der Druckdifferenz zwischen Außenluft und Choane (P) von der Atemvolumengeschwindigkeit (V). Mit dieser als Rhinorheomanometrie bekannten Methode kann die Durchgängigkeit der einzelnen Nasenseite als Parameter für den Schwellungszustand exakt bestimmt werden. ... ___MH
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