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December 2024

Kinesiotherapie der Spondylarthritis ankylopoetica (Morbus Bechterew)1

Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 27 (1975) 271-272. 1975;

Abstract: Aus der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. habil. H.-R. MATTNER) 1 Diskussionsbemerkung zum Vortrag CALLIES zum Kongreß der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR. Dresden November 1974. In der Orthopädischen Universitätsklinik Halle wird seit mehr als 20 Jahren die Thorium-X-Behandlung des Morbus Bechterew durchgeführt. Mit 12 intravenösen Injektionen im wöchentlichen Abstand können beginnende enchondrale Verknöcherungsprozesse wie sie eben bei der Spondylarthritis ankylopoetica zu beobachten sind nachhaltig verzögert werden. Während dieser lnjektionen legen wir Wert auf eine besonders intensive Bewegungstherapie. Wir überblicken zur Zeit in unserer Klinik insgesamt knapp 400 Bechterewpatienten. Davon sind 15 % Patienten im dritten Lebensjahrzehnt. Durch sorgfältige Untersuchung unter Beachtung des von FRANKE [1] angegebenen Rotationszeichens der Lendenwirbelsäule haben wir uns auf die Früherkennung spezialisiert. Das Hauptanliegen unserer Mitteilung ist für die Übungsbehandlung des Morbus Bechterew auch p a s s i v e Bewegungsübungen zu empfehlen. Hier bestehen in der Literatur noch unterschiedliche Auffassungen. GOCHT hat 1930 auf der Rheumatologentagung in Berlin die Ruhigstellung im Gipskorsett gefordert um die völlige Ankylosierung der Wirbelsäule zu beschleunigen und damit eine Ausheilung herbeizuführen. Heute wird allgemein die Bewegungstherapie als ein wichtiger Bestandteil der Bechterewbehandlung anerkannt. Nur über die Methode gehen die Meinungen noch auseinander. JENRICH [3] schreibt in seinem 19 74 erschienenen Büchlein "Kinesiotherapie und Bewegungstherapie" : "Beim Bechterew keine passiven Mobilisierungsversuche!" Nach Kenntnis der Mobilisationstechniken der peripheren Gelenke und der Wirbelsäule wie sie u. a. von LEWIT [5] und SACHSE [6] angegeben wurden nach den Arbeiten von LENOCH [4] und ZICHA [7] und einem Besuch im Sanatorium Jachymov (CSSR) haben wir beim Bechterew mit Erfolg eben diese passiven Mobilisierungen der noch nicht ankylosierten Gelenke angewendet. Hierbei wird die Bewegung in den noch nicht ankylosierten Gelenken bis an das Ende herangeführt und die dabei fühlbare Spannung rhythmisch noch weiter gesteigert und nachgelassen ohne sie zwischendurch ganz aufzugeben. Wie bei der Nachbehandlung der Synovektomien wo wir ebenfalls die Gelenkspieltechniken mit Erfolg verwenden muß und kann die Schmerzgrenze auch überschritten werden. Es darf nicht zur Erhöhung der Körpertemperatur kommen. Schmerzverstärkung nach der Behandlung sollte spätestens am Abend des Behandlungstages abgeklungen sein. ... ___MH


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