Beurteilung des Kureffekte bei Rheumatikern während einer 4-wöchigen Schwefelbadekur in Bad Gögging auf Grund ärztlicher Befunde und anhand von Laborkennwerten |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Professor Dr. med. H. Drexel Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von H. -D. Ritschel aus Neustadt/Donau 1975 ZUSAMMENFASSUNG I. Es wurden die Veränderungen des Blutbildes der BKS und der Serumeiweißfraktionen an 105 Patienten mit rheumatischen Erkrankungen während einer 4-wöchigen Schwefelbäderkur in Bad Gögging untersucht. Die Untersuchungen wurden an drei Terminen am Beginn Mitte und Ende der Kur durchgeführt. Von der Gesamtzahl der Patienten waren 44 im Frühjahr (Gruppe F) und 61 im Herbat (Gruppe =H) zur Kur. II. Die Meßgrößen wurden in folgender Weise statistisch überprüft: 1. Mittelwerte mit zugehöriger Standardabweichung 2. Streuung der Werte zwischen den Terminen 3. Varianzsnalyse- Prüfung der Streuung zwischen und innerhalb der Termine 4. Konstitutionelle Streuung Alle Werte wurden auf ihre Signifikanz geprüft. Als Sicherheitsschwelle wurde P= 0 05 gewählt III. Ergebnisse: 1. Die niedrig liegenden Mittelwerte der Erythrozyten und des Hb nehmen (nicht signifikant) zu. 2. Die Durchschnittswerte der BBS sinken im Kurverlauf ab. 3. Im Differentialblutbild ließ sich nur die Abnahme der Lymphozyten und der Stabkernigen zwischen Vor und Nach und die Zunahme der Eosinophilen zur Kurmitte statistisch sichern. 4. Im Bluteiweißbild ist zu Kurbeginn eine geringe Dysproteinaemie vorhanden die sich zur Kurmitte verstärkt. Am Ende der Kur nähern sich alle Fraktionen den Normalwerten gesichert aber nur bei den - und -Globulinen in der Herbstgruppe. 5. Bei den in drei Fraktionen aufgeteilten Zipoproteiden ist in allen statistisch gesichert in den L2- und L3- Fraktionen eine Annäherungstendenz an die Normalwerte nachweisbar. IV. Die Beziehung verschiedener Meßreihen zueinander wurde überprüft. Dabei konnten keine Beziehungen zwischen dem 1 Std.- Wert der BKS und dem Alter bzw. den Proteinfraktionen oder der BKS und dem Quotienten Albumin: 1 - Glob. und Albumine: 2- Globulin nachgewiesen werden. V. Aus dem Verhalten der Einzelmeßgrößen der Laborwerte wurde ein Summenmaß gebildet das statistisch überprüft werden konnte und zum Vergleich der Wirkungsintensität verschiedener Badearten verwendet wurde. VI. Um eine möglichst exakte und statistisch auswertbare Festlegung der ärztlichen Untersuchungsbefunde zu erhalten wurde nach dem Vorschlag Fähndrichs (43) der Befund vor und nach der Kur festgelegt und daraus der Kurerfolg berechnet. Dabei hat steh diese Methode als brauchbar vor allem zu Vergleichszwecken erwiesen. VII. Die Ergebnisse bei der Berechnung der Wirkungsintensität der Schwefelbäder und der ärztlichen Beurteilung wurden den Bad Stebener und Münchner Moorvergleichsuntersuchungen (56) gegenübergestellt. Es stellte sich heraus daß der Wirkeffekt der Schwefelbäder im Kurort und der Moorbreibäder im Kurort und Wohnort statistisch gut gesichert ist und im Wirkungsgrad von den übrigen Badearten nicht erreicht wird. ___MH
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