Die Bewegungstherapie bei apoplektischem Insult1 |
Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 27 (1975) 305-308. 1975;
Abstract: Aus der Abteilung für medizinische Rehabilitation und Physiotherapie am Kreiskrankenhaus Treuenbrietzen 1 Nach einem Vortrag zum Kongreß der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR Dresden November 1974 Herzinfarkt hat als ernste Komplikation der Herz-Kreislaufkrankheiten die Apoplexie eine leider immer größere Bedeutung. Nach ersten Ergebnissen aus dem Schlaganfall-Register (EISENBLÄTTER BÖTHIG) von Erfurt Pasewalk und Berlin-Lichtenberg liegt die Inzidenz bei 21 5 pro 10 000 pro Jahr. Die Sterblichkeit beträgt in den ersten 24 Stunden 6 % und nach 4 Wochen etwa 64 %. 18 % der Apoplexiekranken (Ap.-Kr.) sind jünger als 65 Jahre. Das Schicksal der Ap.-Kr. hängt nach Stabilisierung des Kreislaufes und Verbesserung der kardialen und zerebralen Durchblutung wesentlich von der Anwendung der modernen Bewegungstherapie ab. Nach unseren fünfjährigen Erfahrungen gelingt es in einem hohen Prozentsatz bei den Ap.-Kr. einen körperlich-geistigen Zustand zu erreichen der dem vor dem akuten Ereignis nahe kommt. Wir können leider noch nicht mit exakten Zahlen aufwarten da das Niveau der Bewegungstherapie wie wir es in den folgenden Ausführungen skizzieren wollen von uns erst im letzten Jahr erreicht wurde. Dazu kommt noch daß die in unser Rehabilitationszentrum eingewiesenen Ap.-Kr. größtenteils bereits Komplikationen hatten wie Kontrakturen und falsche Bewegungsmuster die eine optimale medizinische Rehabilitation erschwerten bzw. unmöglich machten. Durch engere Zusammenarbeit mit den Akutkrankenhäusern in denen die Frühmobilisation nach modernen bewegungstherapeutischen Prinzipien durchgeführt wird sind erst die Voraussetzungen für eine exakte Einschätzung der Behandlungsergebnisse zu schaffen. Welches Ziel bei der medizinischen Rehabilitation der Ap.-Kr. erreichbar ist hängt von dem sogenannten Rehabilitationspotential ab (RUSK BONNER). Das wird bestimmt durch (nach HOFF): 1. Art der Läsion 2. Lokalisation und Größe der Läsion 3. Entwicklungszustand des Gehirns bzw. Alter des Patienten. BIRKMAYER: "Die Plastizität des Gehirns durch die klinisch stille Regionen des Gehirns zu Funktionen mobilisiert werden nimmt mit dem Alter rapide ab." 4. Die intellektuellen Fähigkeiten des Patienten 5. Die Antriebsstärke 6. Die Stellung des Patienten als Gesamtpersönlichkeit in seiner Umwelt. I. Die Frühmobilisation der schlaffen Phase Die Frühmobilisation muß bereits im Akutkrankenhaus auf der Intensivpflegestation beginnen. Sie vermindert Komplikationen wie: 1. Dekubitus 2. Lungenembolie ... ___MH
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