VERHALTEN DES MENSCHLICHEN KREATININSTOFFWECHSELS BEI VARIATION DER LUFTFEUCHTIGKEIT WÄHREND EINES LANGFRISTIGEN AUFENTHALTES IN DER BIOKLIMAKAMMER |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Professor Dr. med. H. Drexel INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Jesuraj Mascarenhas aus Tuticorin/Indien 1974 Zusammenfassung Als Teilziel eines Langzeitversuchs in der Bioklimakammer des Balneologischen Instituts wird versucht den Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf den Kreatininstoffwechsel zu erfassen. Dabei soll folgende Frage geprüft werden: ändert sich Kreatininkonzentration und Kreatininexkretion analog mit der Variation der Luftfeuchtigkeit? Während des 30-tägigen Versuchs wurden Perioden mit Feuchtewerten von 5-17 Torr Wasserdampfdruck durchlaufen. Die Raumtemperatur bewegte sich über die Gesamtversuchsdauer um 21 ± 1° C. Die übrigen Wetterelemente wurden konstant gehalten. Von drei gesunden Versuchspersonen wurde die tägliche Urinmenge in folgenden Abständen gesammelt: der Nachturin um 9 Uhr der Vormittagsurin um 14.30 Uhr und der Nachmittagsurin um 22 Uhr Die Urinkreatininbestimmung wurde nach JAFFE durchgeführt. Da viele störende Faktoren bei dem vorliegenden Langzeitversuch mitspielen ist eine gesicherte Aussage über die alleinige Wirkung der Luftfeutigkeit geschmälert Allgemein treten Anhaltspunkte dafür auf daß die Luftfeuchtigkeit eine Vermehrung der Kreatininkonzentration und Kreatininexkretion zu bewirken scheint. Die Kreatininkonzentration liegt deutlich höher im Nachturin als im Vormittags- und Nachmittagsurin. Die Kreatininexkretion weist einen vermehrten Wert im Vormittags- und Nachmittagsurin und einen verminderten Wert im Nachturin auf. Während die Vermehrung der Kreatininexkretion im Nachturin ausschließlich mit Zuwachs der Kreatininkonzentration korreliert geht dagegen die Vermehrung der Kreatininexkretion im Vormittagsurin mit Zuwachs der Diurese und im Nachmittagsurin teilweise mit erhöhter Diurese und teilweise mit Zuwachs der Konzentration einher. Fast jeder Trocken-Feucht-Umschwung führt zu einem Anstieg der Kreatininkonzentration und Kreatininexkretion während fast jeder Feucht-Trocken-Umschwung einen Abfall derselben zur Folge hat. Die feuchten Tage zeigen allgemein hohe Kreatininkonzentration im Nachturin und Kreatininexkretion im Vormittagsurin und Nachmittagsurin besonders in der ersten Hälfte des Versuchs. Es zeigen sich durch unterschiedliche Konstitution und Anpassungsfähigkeit gegenüber der Luftfeuchtigkeit wesentliche Differenzen zwischen den von den einzelnen Versuchspersonen ausgeschiedenen Kreatinintagesmengen besonders zwischen VP 2 einerseits und VP 1 und VP 3 andererseits. Kreatinin wird nach Meinung der Fachliteratur in einer für verschiedene Individuen verschiedenen für das Einzelindividuum annähernd gleichen Menge ausgeschieden. Bei vorliegender Arbeit zeigen die Resultate jedoch immer wiederkehrende Schwankungen der Kreatininkonzentration und Kreatininexkretion bei jeder einzelnen Versuchsperson. ___MH
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