Praxis der Inhalationstherapie |
Journal/Book: Deutsches Medizinisches Journal 22. Jahrgang Heft 8 - Berlin 19. April 1971. 1971;
Abstract: Aus der Staatlichen Kur- und Spezialklinik für Atemkrankheiten Bad Ems (Direktor: Prof. Dr. med. K. Ph. B o p p) *)Nach einem Vortrag gehalten am 4. 12. 1970 anläßlich einer Wiss. Arbeitssitzung der Bad Reichenhaller Forschungsanstalt für Krankheiten der Atmungsorgane. Obwohl sich die Inhalationstherapie mit und ohne Aerosolen in Klinik und Praxis bereits seit vielen Jahren einen breiten Raum erworben hat erscheint es notwendig da nicht selten noch inhalationstherapeutische Maßnahmen ungezielt und polypragmatisch eingesetzt werden den Stellenwert von Inhalations- und Aerosoltherapie bei unterschiedlichen Indikationen besser zu definieren. Auch werden als Inhalate z. Z. eine Unzahl von Stoffen und Mischungen angeboten die dringend einer kritischen Sichtung bedürfen. Nicht alle sind für den Respirationstrakt indifferent einige sogar schädlich. Die Inhalationsbehandlung ist aber wie jede Therapie dem Gesetz des nihil nocere unterworfen. Eine Tiefeninhalation kommt einer intravenösen Injektion gleich und kein Gewebe ist sensibler als das so oft malträtierte Flimmerepithel des Bronchialtraktes. Der therapeutische Effekt liegt deswegen oft hart an der Grenze eines Gewebs- oder Allgemeinschadens weswegen Inhalations- und Aerosoltherapie stets eines überlegten und planvollen Einsatzes bedürfen (13 15 16). Inhalationen und Aerosole im Bereich der oberen Luftwege Zur Therapie von Erkrankungen der oberen Luftwege sind Sprays das heißt grobdisperse Versprühungen von Sole Medikamenten sowie oberflächenfreundlichen Substanzen nach wie vor indiziert. Nach Kummer und Dirnagl (11) stellen sich die Indikationen zur Inhalationstherapie mit NaCl-haltigen Wässern für die hals-nasen-ohren-ärztliche Krenotherapie sehr umfangreich dar. Sie reichen von subakuten und chronisch rezidivierenden Rhinitiden über Affektionen der Nasennebenhöhlen chronische Tuben-Mittelohrkatarrhe Pharyngitiden und Laryngiden bis zu subakuten und chronischen Gewebsschäden im Hals-Nasen-Ohrengebiet. Mit der Einführung der Vibrationsaerosole allerdings (B a d r é (1)) ist ein weiterer Schritt in der konservativen Behandlung von Nebenhöhlenaffektionen aufgrund der größeren Penetranz solcher Aerosole in Richtung einer günstigen therapeutischen Beeinflussung getan worden. Antibiotische Aerosole haben sich zur Behandlung von Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen aus naheliegenden Gründen (gute direkte Erreichbarkeit Möglichkeit zur Punktion und Instillation etc.) wenig eingebürgert sie sind meist auch überflüssig. ... ___MH
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