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December 2024

Die Trinkkur

Journal/Book: Z. angew. Bäder- u. Klimaheilk. 17: 370-390 (1970). 1970;

Abstract: Aus der Balneologischen Forschungsstelle des Staatsbades Bad Kissingen (Ärztlicher Leiter: Prof. Dr. med. R. Leskovar) Jede Heilquelle ist eine individuelle Arznei. Das gilt insbesondere für die Behandlung mit Trinkkuren (TK) der einstigen Crenotherapie. Die Individualität der Quelle geht aus ihrer chemischen Analyse hervor. Mit Fragen die sich auf Quellenanalysen beziehen wollen wir daher unser Thema beginnen und es dem Wunsche der Schriftleitung folgend auch von praxisnahen Gesichtspunkten aus behandeln. I. Was kann die Quellenanalyse aussagen? Zunächst sollen Quellenanalysen in Äquivalentgewichten - also in Val und Millival - ausgedrückt werden.- Das entspricht den Beschlüssen Elektrolyt-Mengenangaben in Medizin und Biologie nicht in Gramm sondern in Äquivalentgewichten anzuführen (135). Das ermöglicht quantitative Vergleiche zwischen Elektrolytbefund in Heilquellen und im Organismus. Auf Grund pharmakologischer Wirkungen hat man früher die Namen einiger Salze zum Einteilungsprinzip für Mineralwässer (MW) benutzt und diese demzufolge als alkalische- erdige- muriatische- Glaubersalz- Bitterwässer usw. bezeichnet [vgl. (161)]. Diese Einteilung wurde dann durch eine heute balneologisch geltende Klassifizierung der MW auf Grund ihres Anionenbestandes verdrängt [vgl. (2)]. Danach werden zur Charakterisierung einer Quelle jene Elektrolyte namentlich angeführt die mit mindestens 20 mval/kg MW vertreten sind. Man beginnt bei den Kationen. Auch diese Einteilung und Charakterisierung von Heilquellen ist sehr unvollkommen und weist wesentliche Mängel auf da sie quantitative Merkmale durch die sich die einzelne Quelle in ihrer Gruppe oft stark unterscheidet zu wenig berücksichtigt. Das tritt deutlich in Erscheinung wenn man Untersuchungsergebnisse ähnlicher Quellen auf ein einheitliches Wirkungsprinzip zurückzuführen versucht. Graphische Darstellungen erleichtern Vergleiche. Trägt man oberhalb einer Waagrechten im selben Maßstab die Kationen Na k Ca und Mg darunter die Anionen Cl SO4 und HCO3 auf so liegt wegen des Vorherrschens dieser Innen praktisch die komplette Analyse vor. Bei eingehenderen vergleichenden Fragestellungen die sich auf mehrere Quellen beziehen läßt sich die Übersicht wesentlich verbessern wenn man den Nullpunkt se wählt daß die dem Natrium äquivalente Chlormenge also NaCl nach links vom Nullpunkt zu liegen kommt der Rest von Na (oder Cl) und die übrigen Kationen und Anionen nach rechts. Mit einem Blick sieht man links den Kochsalzgehalt die nach rechts entfallenden Innen bieten sich nun auch geordneter zum Vergleich an. Das ist aus Abb. 1 (o. Abb. 1) die die chemische Analyse bekannter sulfathaltiger Quellen wiedergibt gut ersichtlich. Die synoptische Betrachtung des Schaubildes das sich je auf 1 Liter MW bezieht zeigt sofort welche Rolle vergleichsweise die Trinkmenge spielt. Es ist verständlich daß man von den einst angewandten extremen Trinkmengen vieler Liter täglich abgekommen ist. Es ist verständlich wenn sich in Mergentheim die Tagesdosis um einen 1/2 Liter herum bewegt. Es ist aber völlig unberechtigt auch in vielen anderen Kurorten die Trinkmengen ohne Begründung weitgehend zu reduzieren. ... ___MH


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