Umwandlungsvorgänge in Faserkeratinen |
Journal/Book: Angew. Chem. / 80. Jahrg. 1968 / Nr. 6. 1968;
Abstract: Dr. G. Ebert Institut für Polymere der Universität Marburg-Lahn Mit einem nach dem DTA-Prinzip arbeitenden Differentialkalorimeter wurden Ordnung-Unordnungs-Übergänge in Faserkeratinen bei zeitlich linearem Aufheizen in Wasser und in konzentrierten Elektrolytlösungen hinsichtlich Temperaturlage und Schärfe der Umwandlung sowie der Umwandlungswärme untersucht. Außerdem wurde die Faserkontraktion unter denselben Aufheizbedingungen gemessen und mit den kalorischen Effekten korreliert. Der Einfluß der Cystinbrücken auf diese Vorgänge wurde durch stufenweises Herabsetzen des Cystingehaltes (Reduktion mit Na-Thioglykolat und Blockieren oder Eliminieren der SH-Gruppen mit C2H4Br2 oder CH3J) bestimmt: Umwandlungstemperatur und Halbwertsbreite der Signale ändern sich erst unterhalb von etwa 25 % des ursprünglichen Gehaltes an Cystin wesentlich; der Hauptanteil des Cystins trägt also kaum zur thermischen Stabilität der geordneten Bereiche bei. Dies steht im Einklang mit der Tatsache daß der größte Teil des Cystins in der amorphen Matrix enthalten ist. Erst nach dem Abbau der zuletzt angegriffenen Cystinbrücken die eine Stabilisierung der geordneten Bereiche bewirken und möglicherweise intrachenar sind nimmt der kooperative Charakter des Umwandlungsvorganges sehr rasch ab. . . .
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung