Die Objektivierung von Kureffekten beim chronischen bronchitischen Syndrom

Journal/Book: Therapie der Gegenwart HEFT 6 JUNI 1967 106.JAHRGANG Seite 769-780. 1967;

Abstract: Aus dem Klinischen Sanatorium Trausnitz der LVA Niederbayern-Oberpfalz Bad Reichenhall Chefarzt: Med.-Direktor Dr. O. P. Schmidt Schlußbetrachtung Das chronische bronchitische Syndrom führt zu Funktionsstörungen der Atmung. Bei dem heutigen Ausbau moderner Funktionsuntersuchungen müssen günstige Behandlungseffekte in einem Rückgang der eingeschränkten respiratorischen Funktion erkennbar werden. Bei einer Reihe heute gebräuchlicher physikalisch-balneologischer Maßnahmen konnten wir bereits empirisch bekannte Effekte statistisch signifikant objektivieren. Ebenso ließen sich aber auch - soweit es die Funktion der Atmung betrifft - einige angenommene Wirkungsprinzipien naturwissenschaftlich nicht beweisen. Es darf angenommen werden daß die Verabfolgung mehrerer Maßnahmen zu einem Summationseffekt führt. Mitunter wird aber auch erst eine Kombination mit geeigneten Pharmaka die beste Therapie darstellen. Dann ist zumindest ein Einspareffekt an zusätzlich gegebenen Drogen zu erwarten; in vielen Fällen kann eine bei den Pharmaka mitunter mögliche unerwünschte Wirkung vermieden werden. Unsere Untersuchungen sollen dazu beitragen objektive Voraussetzungen für eine sinnvolle und wirksame Therapie mit Kurmaßnahmen zu schaffen. Auf diese Weise wird es möglich die verschiedenen Behandlungsmaßnahmen am Kurort nach ihren objektiven Wirkungseffekten auszuwählen und sie individuell und in der notwendigen Dosierung optimal anzusetzen. Das Ergebnis der Untersuchungen rechtfertigt den hervorragenden Platz den die Kurortbehandlung bisher bei der Therapie von Atemwegkrankheiten eingenommen hat. Mit der Bestätigung empirisch gewonnener Erkenntnisse durch moderne funktionsanalytische Methoden gewinnt diese Behandlung an Sicherheit und bekommt - zumindest in ihrem somatischen Bereich - den Charakter einer naturwissenschaftlichen Therapie. ___MH

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