Pathogenese Therapie und Rehabilitation chronisch bronchitischer Syndrome |
Journal/Book: Aerosole - Inhalationen I Hausmitteilungen der Firma Carl Heyer GmbH Bad Ems / Z. angew. Bäder- u. Klimaheilk. 14 201-220 (1967). 1967;
Abstract: Anschrift der Verff.: Prof. Dr. med. K.Ph. Bopp Dr. G. Dörner Staatliche Kurklinik für innere Krankheiten 5427 Bad Ems Da die "chronische Bronchitis" kein einheitliches Krankheitsbild darstellt ist es besser eine Unterscheidung von einzelnen "chronisch bronchitischen Syndromen" vorzunehmen. Im Gegensatz zum Asthma bronchiale stellen sich diese Krankheitserscheinungen schleichend ein sie können auch als Abnützungsleiden bezeichnet werden. Vornehmlich 3 Ursachen sind für ihr Entstehen verantwortlich: die zunehmende Luftverschmutzung als Folge der fortschreitenden Industrialisierung das Ansteigen des Tabakkonsums vornehmlich in Form von Zigaretten und die Erhöhung des durchschnittlichen Lebensalters. Anhand von 1580 Patienten die innerhalb von 19 Monaten in der Staatlichen Kurklinik Bad Ems statistisch erfaßt wurden errechneten Verff. den jeweiligen %-Satz für die folgenden Ursachen der chronisch bronchitischen Syndrome: Erkrankungen der oberen Luftwege Asthma bronchiale ohne allgemeine allergische Diathese Virusinfekte und Pneumonien posttuberkulöses Syndrom narbige Pleuraveränderungen konst. Lungenemphysem fibröse Lungenerkrankungen chemische und mechanische Schäden von Trachea und Bronchien schlechter Allgemeinzustand Senium chronische Bronchitis unklarer Genese. Dabei liegt das konstitutionelle Lungenemphysem an erster Stelle. Auffallend ist der hohe Anteil der Erkrankungen der oberen Luftwege wofür besonders die Affektionen der Nasennebenhöhlen verantwortlich sind. Bei geneigter endogener Situation sind schon geringe exogene Noxen ausreichend um ein chronisch bronchitisches Syndrom manifest werden zu lassen. Für die Einleitung einer gezielten Therapie ist eine einwandfreie Diagnose nötig für die neben physikalischen Untersuchungen eine moderne pulmonale Funktionsdiagnostik herangezogen werden soll. Eine alleinige Röntgendiagnose ist z. B. unzureichend und deshalb unzulässig. Hervorstechende klinische Symptome sind bronchiale Hypersekretion und Husten. Dazu kommen die bakteriellen Infektionen die den Verlauf der Krankheit wesentlich mitbestimmen. Im weiteren Verlauf kommt es zur generalisierten Obstruktion der Luftwege. Grundsätzlich soll die Bekämpfung des Infektes mit einer bakteriologischen Untersuchung des Auswurfes eingeleitet werden: danach richtet sich die Wahl des zu verwendenden Antibiotikums. Häufig ist nach langfristiger Antibiotika-Therapie eine Verschiebung der Bronchialflora nach der mykotischen Seite - vornehmlich Candida albicans - zu beobachten. Der antibiotischen Therapie parallel laufen soll Bronchospasmolyse und Sekretolyse. Neben dem Breitspektrum-Antibiotikum Tetracyclin hat sich den Verfassern Chloramphenicol als besonders wirksam erwiesen: 1g/die über 20-25 Tage. ... ___MH
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