Zur Wirkung der Therapie in pneumatischen Kammern auf den respiratorischen Gasaustausch |
Abstract: Aus dem Balneologischen Institut der Universität München Vorstand: Professor Dr. med. H. v. Braunbehrens Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Hans Pürckhauer aus München München 1965 Zusammenfassung 1) Durch die Untersuchungen sollte geklärt werden ob die Zusammensetzung der Alveolarluft von Asthma- Bronchitis- und Emphysem-Patienten nach dem Aufenthalt in der Überdruckkammer eine Veränderung erfährt. Gleichzeitig sollte festgestellt werden ob eine solche Veränderung durch eine mechanische Druckwirkung auf den Organismus oder durch die erhöhten Partialdrucke der Luftbestandteile hervorgerufen wird. 2) Es wurden mit 8 Patienten je 9 Überdruckversuche und 1 Kontrollversuch durchgeführt. 2 dieser Patienten und 2 weitere wurden zusätzlich zu insgesamt 8 Unterdruckversuchen herangezogen. 2 andere haben je zweimal an Überdruck- und Kontrollsitzungen teilgenommen so daß also insgesamt 12 Patienten an der Versuchsreihe beteiligt waren. 3) Kurz vor und nach jeder Sitzung wurden bei ruhiger Außenluftatmung Proben der endexspiratorischen Atemluft der Patienten in Behälter gepumpt und später nach Orsat analysiert. Bei etwa einem Drittel der Versuche wurden zusätzlich 1/2 Std. nach den Sitzungen Proben abgepumpt. Nach jeder Probenabnahme wurde mit einem Pneumometer der Atemstoß bestimmt. 4) Den Patienten wurden verschiedene Gasgemische durch Atemmasken zugeführt um einerseits die Partialdrucke des Sauerstoffs und Stickstoffs dem Druck in der Kammer anzupassen und um andererseits die Partialdrucke des Sauerstoffs allein oder des Sauerstoffs und Stickstoffs zusammen während der Druckeinwirkung auf der Höhe des Normaldruckes zu halten. 5) Es wurde festgestellt daß die Zusammensetzung der Alveolarluft nach sämtlichen Überdruckversuchen innerhalb der Meßgenauigkeit die gleiche wie vor den Versuchen war unabhängig von der Art des zugeführten Gasgemisches von der Reihenfolge der Versuchsarten und vom Zeitpunkt der Probenabnahme. Ebensowenig unterlagen die Atemstoßmeßergebnisse einer Veränderung. Auch nach den wenigen durchgeführten Unterdruckversuchen hat sich kein Unterschied des Sauerstoff- und Kohlendioxydgehaltes sowie des Atemstoßes erkennen lassen. 6) Das Fehlen einer mit den angeführten Methoden meßbaren Änderung wurde auf zwei mögliche Ursachen zurückgeführt. I: Nach der Überdrucksitzung liegt sowohl ein vermindertes Sauerstoffangebot durch die Beatmung als auch ein verringerter Sauerstoffverbrauch durch Einschränkung der Oxydationsprozesse vor. II: Im Anschluß an die Sitzungen unterliegt der respiratorische Gasaustausch keiner Beeinflussung durch den vorangegangenen Überdruck. Welche der beiden Erklärungsmöglichkeiten zutrifft müßte durch genaue Messungen sowohl des Atemminutenvolumens als auch des Stoffwechsels (Ruheumsatzes) vor und nach der Überdrucksitzung ermittelt werden. ___MH
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