Die Elektrolytsteuerung beim akuten Nierenversagen*) |
Journal/Book: MMW 38/1963. 1962/1963;
Abstract: Aus der Medizinischen Universitätsklinik Bonn (Direktor: Prof. Dr. med. A. Heymer) *) Nach einem Vortrag in den Krankenanstalten Berlin-Westend am 24.10.1962 Zusammenfassung: Die Elektrolytsteuerung richtet sich beim akuten Nierenversagen vorwiegend nach der Krankheitsphase. In der anurischen Phase stehen die Bekämpfung einer Überwässerung und der Hyperkaliämie im Vordergrund. Bei völliger Anurie soll die Wasseraufnahme auf 400 bis 500 ml/die eingeschränkt werden. Die Hyperkaliämie läßt sich am vorteilhaftesten durch Einläufe mit Kationenaustauschern beeinflussen. Liegt eine behandlungsbedürftige Azidose vor so ist Bikarbonat dem Laktat vorzuziehen. In der polyurischen Phase hat die Elektrolytsteuerung einer Verarmung von Kalium und Natrium vorzubeugen. In 24 Stunden sollten jedoch nicht mehr als max. 160 mval Kalium i.v. gegeben werden. Da die Natriumkonzentration des Urins in der polyurischen Phase um 50 mval/1 zu liegen pflegt besteht ein ausgesprochener renaler Natriumverlust meist nur bei großen Tagesharnmengen. Infusionen für eine gezielte Elektrolytsteuerung lassen sich am zweckmäßigsten so herstellen daß einer 5%igen Glukoselösung die erforderlichen Elektrolytmengen aus käuflichen Infusions-Zusatzampullen beigegeben werden deren Gehalt in Milliäquivalent angegeben ist. Summary: The regulation of electrolytes in acute renal failure. In acute renal failure the regulation of the electrolytes depends mainly on stage of the disease. In the anuric phase combating overhydration and hyperpotassemia predominate. In complete anuria intake of liquids should be limited to 400 - 500 ml per day. Hyperpotassemia is managed best by enemas with kation exchangers. If an acidosis has to be treated bicarbonate is preferred to lactate. In the polyuric phase depletion of potassium and sodium have to be prevented. However within 24 hours not more than 160 mval potassium should be given intravenously. Since the sodium concentration in the urine tends to be around 50 mval/liter in the polyuric phase a definite renal sodium loss exists practically only in cases with large quantities of 24-hour-urine. Infusions for correction of the electrolyte status are prepared best by adding the required electrolytes to 5 % glucose-solution out of marketable vials the contents of which are stated in milli Equivalents. schö
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