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November 2024

Die Betreuung des Rheumatikers außerhalb des Heilverfahrens (Fürsorge und Prophylaxe)

Journal/Book: DER ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSDIENST 24.Jahrgang Stuttgart im Oktober 1962 Heft 10. 1962;

Abstract: Von Dr. med. Ulrich Freund Aachen Leider hat das Heilverfahren von dem Sie eben gehört haben fast nie den Erfolg den der Name verspricht. Selten kommt der Patient g e h e i l t nach Hause manche uns eindrucksvoll erscheinende Besserung war nur durch Herausnahme aus Berufsarbeit und häuslichem Milieu vorgetäuscht; manche von uns dem scheidenden Patienten versprochene "Nachwirkung" der Kur stellt sich nicht ein. Kurz das Gros unserer Patienten bedarf auch nach dem Heilverfahren Ihrer Fürsorge; andernfalls würde sich ja mein Referat erübrigen. Die große Zahl der rheumatischen Erkrankungen die Sie auf der vor Ihnen liegenden Liste verzeichnet finden die Ihnen im Hauptreferat berichtete Unklarheit von Ätiologie und Uneinheitlichkeit der einzelnen Krankheitsverläufe machen mir die vollständige Behandlung meines Themas unmöglich. Sie zwingen mich vielmehr mich auf einzelne mir wichtig erscheinende Probleme zu beschränken wofür ich Ihr Verständnis erbitte. I. Das Rheumatische Fieber ist auch in der Ära der kombinierten Penicillin-Corticosteroid-Behandlung durch Todesfälle und Frühinvalidität die fast ausschließlich auf das Konto der Hauptmanifestation der Erkrankung die rheumatische Karditis kommen erheblich belastet: 40 000 Menschen sterben in den USA jährlich an einer rheumatischen Karditis 500 000 US-Kinder leiden an einer rheumatischen Herzerkrankung. Im Alter von 5 bis 14 Jahren starben 1936 bis 1938 in New York mehr Kinder an rheumatischem Fieber als an Unfällen doppelt soviel als an allen anderen kindlichen Infektionskrankheiten die Tuberkulose eingeschlossen. Erwachsene - und sogar recht alte - scheinen in der letzten Zeit in zunehmendem Maße zu erkranken. Vorbeugung ist das wichtigste Problem das uns diese Krankheit stellt. Zwei wirksame Wege hierzu existieren heute: 1. Die Chemoprophylaxe gegen Rückfälle 2. die Verhütung von Ersterkrankungen. 1. 60 - 75 % der Patienten die eine Ersterkrankung an rheumatischem Fieber durchgemacht haben erleiden einen Rückfall am häufigsten in den ersten 3 Jahren nach der Ersterkrankung. Danach nimmt die Rückfallquote scharf ab um nach ca. 5 Jahren einen ziemlich konstanten Wert zu erreichen. Den Rezidiven geht eine erneute Infektion der oberen Luftwege mit Streptokokken der Gruppe A voraus die ohne Beschwerden subklinisch verlaufen kann. Gelingt es diese erneute Streptokokkeninfektion zu verhindern oder frühzeitig zu behandeln so werden Rezidive des rheumatischen Fiebers signifikant seltener. In mehreren Versuchsreihen wurde unter Chemoprophylaxe ein Rückgang der jährlichen Rückfallquote von 14 auf 2% und darunter beobachtet also eine Senkung der Rezidivgefährdung um 85 % und darüber. Noch bedeutsamer erscheinen Beobachtungen die dafür sprechen daß das verzögerte Auftreten rheumatischer Vitien bei Patienten die den ersten Schub ohne erkennbare Herzschädigung überstanden haben bei konsequenter Chemoprophylaxe weitgehend verhindert werden kann. Gestützt auf diese Feststellungen wurde bereits 1956 von dem Komitee zur Verhütung des Rheumafiebers der amerikanischen kardiologischen Gesellschaft eine kontinuierliche Chemoprophylaxe empfohlen deren wichtigste Grundsätze sind: a) Die Chemoprophylaxe muß kontinuierlich durchgeführt werden; immunologische Untersuchungen haben erwiesen daß die meisten Streptokokkeninfektionen asymptomatisch verlaufen. Es ist also gefährlich klinische Zeichen einer Streptokokkeninfektion der oberen Luftwege abzuwarten und nur im Bedarfsfalle Chemotherapie zu treiben. b) Prophylaktisch behandelt werden sollten ... ___MH


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