Die Beziehungen des Venenpulses zum Vorhofdruck*)

Journal/Book: Sonderdruck aus "Zeitschrift für Kreislaufforschung" Band 50 Seite 795 1961 Dr. Dietrich Steinkopf Verlag Darmstadt. 1961;

Abstract: Aus den Medizinischen Universitätskliniken Frankfurt/Main (Direktoren: Prof. Dr. F. Hoff und Prof. Dr. J. Frey) Eingegangen am 15. März 1961 *) Herrn Prof. Dr. F. HOFF zum 65. Geburtstage gewidmet. Zusammenfassung Bei 20 Patienten die präoperativ einer Herzkatheterisierung unterzogen werden mußten wurden der Venenpuls als Druck- und Volumpulskurve sowie Vorhofdruck Ekg. und Herzschall synchron registriert. Es wurde untersucht welche Verzögerungen bei der Fortpflanzung des Vorhofdruckes in retrograder Richtung entstehen. Wir fanden daß keine der im Venenpuls zu beobachtenden Wellenbewegungen eine mit gewisser Regelmäßigkeit zu erwartende oder gar vorauszuberechnende Verzögerung im Vergleich zu entsprechenden Formanteilen der Vorhofdruckkurve aufweist. Eine Abhängigkeit der so unterschiedlichen Verzögerungswerte von der Pulswellenlaufstrecke von der Herzfrequenz und vom mittleren Vorhofdruck war nicht festzustellen. Es ist zu vermuten daß die topographischen Nachbarschaftsbeziehungen der Venen im oberen Brustkorb und Hals sowie unterschiedliche Elastizitätsverhältnisse der Venenwand in Abhängigkeit von Venendruck und Füllungszustand für die regellosen Verzögerungswerte verantwortlich sind. HARTMANN-Puls und Vorhofdruckkurve weisen in der Form eine grobe Übereinstimmung auf dagegen keine Konstanz in den zeitlichen Korrelationen. Die Verzögerung der einzelnen Venenpulswellen gegenüber der Vorhofdruckkurve ist bei photoelektrischer Registrierung stärker ausgeprägt. Die unblutige Venenpulsregistrierung nach HARTMANN kann die blutige Vorhofdruckregistrierung nicht ersetzen. Der Venenpole ist ungeeignet als Bezugskurve für das Phonokardiogramm zu dienen. ___MH

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