Über den Einfluß blutiger Untersuchungsmethoden auf das Herzminutenvolumen *) |
Journal/Book: Sonderdruck aus Zeitschr. für Kreislaufforschung 47 (1958) S.326-337 Verlag von Dr. Dietrich Steinkopf Darmstadt. 1958;
Abstract: Aus der Med. Univ.-Klinik Freiburg i. Br. (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. L. Heilmeyer) Zusammenfassung Zur Beurteilung des Einflusses blutiger Untersuchungen auf das Herzminutenvolumen wurden sphygmographische Bestimmungen einzelner Kreislaufgrößen vor und nach Einführen eines Herzkatheters durchgeführt. Es zeigte sich in fast allen Fällen eine Zunahme sämtlicher ermittelter Kreislaufgrößen nach Einführen des Herzkatheters die bei 10 Beobachtungen bis auf die Frequenz statistisch gesichert werden konnten. Für die Sauerstoffaufnahme konnte ebenfalls in 19 Beobachtungen eine statistisch gesicherte Zunahme nach Einführen des Herzkatheters nachgewiesen werden woraus sich eine Erhöhung des Sauerstoffäquivalents (O2-Puls) unter der Herzkatheterisierung ergibt. Bei vergleichender Betrachtung unblutig und blutig ermittelter Schlag- und Minutenvolumina kann gezeigt werden daß ein statistisch gesicherter Unterschied zwischen beiden Werten unter gleichen Untersuchungsbedingungen bei Kreislaufgesunden nicht besteht. Die zur Ermittlung des Schlag- und Minutenvolumens nach der FICKschen Methode notwendige Herzkatheterisierung und Arterienpunktion verschiebt jedoch die Kreislaufregulation in Richtung einer ergotropen Einstellung so daß diese Werte nicht als echte Ruhewerte angesehen werden können. Die Aufstellung einer Beziehung zwischen Herzvolumen und Schlagvolumen unter Ruhebedingungen ist bei Zugrundelegen blutig ermittelter Schlagvolumina daher nicht möglich da es sich hierbei nicht um echte Ruhewerte handelt. Legt man unblutig ermittelte Schlagvolumina zugrunde so kann eine Beziehung zwischen Herzvolumen und Schlagvolumen nicht hergestellt werden. Aussagen über die Arbeitsweise des ruhenden gesunden menschlichen Herzens mit Hilfe blutiger Untersuchungsmethoden erscheinen aus methodischen Gründen nicht möglich. . . .
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