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November 2024

Wetter und Klimakterium

Journal/Book: THERAPIE DER GEGENWART 95. Jahrgang. November 1956 Heft 11. 1956;

Abstract: Dr. Dr. R. Cernea München Unter Wetterfühligkeit verstehen wir die Reaktion des an sich gesunden Menschen auf die Änderung einer Wetterlage wobei sowohl die Geschwindigkeit des Umschlages als auch die unterschiedlichen biologischen Reizwerte der aufziehenden Wetterfront über die Intensität der Beschwerden entscheiden. In vielen Fällen sind es nicht so sehr die Kleinwetterlagen selbst sondern schon ihre Vorboten die bei wetterfühligen Personen Beschwerden auslösen. In anderen Fällen klingen diese unangenehmen Sensationen ab sobald das neue Wetter voll ausgebildet ist. Diese Probleme tangieren die Grenzgebiete der Meteorologie ebenso wie die der Medizin. Die Auswirkungen von meteorologischen Vorgängen erfassen die gesamte biologische Einheit unseres Organismus wobei neben der einzelnen Organfunktion auch die des vegetativen Systems betroffen wird. So irritiert grundsätzlich der Föhn über das Vegetativum alle Menschen lediglich die Auswirkungen sind im Einzelfall unterschiedlich. Wenn diese Wechselbeziehungen mehr oder minder offen zutage treten so liegt dies in der individuellen Konstitution des einzelnen begründet. Die Funktionen des vegetativen Systems sind aber auch bei ein und demselben Menschen variabel so daß ein Wetterreiz gleichen Ausmaßes je nach vegetativer Ausgangslage sowohl verschieden starke als auch verschiedenartige Symptome auslösen kann. Der Organismus ist häufig durch Insulte physischer und psychischer Art an die Grenzen der physiologischen Anpassungsfähigkeit seines vegetativen Nervensystems gelangt d. h. in einen subjektiv noch nicht spürbaren prämorbiden Zustand geraten. In diesen Fällen sprechen wir von Wetterempfindlichkeit. In jedem Fall von Wetterempfindlichkeit ist neben dem Blutdruck auch das Blutbild verändert. Auch machen sich Herz- und Kreislaufstörungen bemerkbar. Es kann sich dabei sowohl um einen erhöhten Spannungszustand des Vagus als auch um eine Reaktion des Sympathikus handeln. Trifft der meteorologische Störreiz nun auf den im Augenblick dominierenden Locus minoris resistentiae des Vegetativums so löst er den Umschlag in die sogenannte Meteoropathie aus und präsentiert sich als getarnte Organerkrankung. Wenn wir bedenken daß nicht nur in den Alpen sondern in ganz Mitteleuropa durchschnittlich an jedem 3. bis 5. Tag mit einem Frontdurchzug zu rechnen ist daß ferner unter Umständen sowohl 24 Stunden vor dem Auftreten einer atmosphärischen Front als auch 24 Stunden danach eine ähnliche Lage besteht wie während der eigentlichen Front so erkennen wir die Bedeutung des Wettereinflusses für Diagnose und Therapie und können ermessen wie schwierig es ist die durch das Wettergeschehen ausgelösten Sensationen der Wetterempfindlichkeit und Meteoropathie von dem Komplex der echten Organerkrankungen zu trennen. ... ___MH


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