Zur Dynamik der Blutzuckerabläufe nach intravenöser Glukosestoßbelastung an gesunden Menschen 1 |
Journal/Book: Sonderdruck aus Zeitschrift für die gesamte Innere Medizin und ihre Grenzgebiete Jahrg. 9 (1954) Heft 10 Seite 471. 1954;
Abstract: Aus dem Physiologischen Institut der Universität Greifswald (Direktor: Prof. Dr. Dr. W. Steinhausen†) Zusammenfassung. 1. Die Einführung des physikalisch-technischen Modells des "Regelkreises" in den biologischen Bereich gestattet eine prinzipielle Deutung des dynamischen Verhaltens der Blutzuckerkurven nach intravenöser Glukosestoßbelastung. 2. Der "vegetative Regulationskreis" der Blutzuckerregulation stellt - wie jeder geschlossene Regelkreis in theoretischer Hinsicht ein schwingungsfähiges System dar. Der Einschwingungsvorgang nach stoßförmiger kurzfristiger Auslenkung ist in seiner besonderen Ausprägung von den dynamischen Eigenschaften des Regelsystems abhängig. 3. Von dem theoretisch optimalen aperiodischen Einschwingvorgang bei gewisser mittlerer Größe der Systemdämpfung (aperiodischer- Grenzfall) sind zu unterscheiden a) auf der einen Seite Einschwingvorgänge mit Neigung zu überaperiodischer Gestaltung des Regelverlaufs (einphasisches aber verzögertes Einschwingen in die Normlage - Vergrößerung der Systemdämpfung) b) auf der anderen Seite Einschwingvorgänge mit Neigung zu periodischer Verlaufsgestaltung bzw. zu stärkerem und langdauerndem Überschwingen über die Sollage hinaus ("Entdämpfung" des Systems). 4 Mittel der Dämpfung im biologischen System der Blutzuckerregulation scheint der ausgewogene alternierende Einsatz Bz.-senkender und Bz.-steigernder Maßnahmen zu sein (Ausbildung von "Bremsphasen" im Bz.-Abfall). 5. Die Bestimmung der Größe der "Regelfläche" dient als objektiver Maßstab zur Beurteilung der "Regulationsgüte".
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