Solare Aktivität und ihre Spiegelbilder |
Journal/Book: SONDER-ABDRUCK aus dem ARCHIV FÜR GESCHWULSTFORSCHUNG 1954 Band VI Heft 3/4. 1954;
Abstract: Eingang 5. 9. 1953 Aus der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut für Medizin und Biologie Berlin-Buch (Direktor. Prof. Dr. W. F r i e d r i c k) Abteilung Biophysik (Leiter: Prof. Dr. W. Friedrich) Die "Solare Aktivität" umfaßt an der Sonnenoberfläche und in ihrer unmittelbaren Umgebung alle Erscheinungen die den Charakter von Störungen und Vorgängen periodischer und unperiodischer Art besitzen. In der Atmosphäre und an der Oberfläche unseres Planeten zeigen sich Vorgänge die vielfach Korrelationen zu den solaren Geschehnissen besitzen oder einen analogen Ablauf aufweisen und aus denen wir neue Schlüsse über die von der Sonne zur Erde gelangende Form der Energieübertragung als Korpuskular-(Partikel-) und Wellenstrahlung gewinnen können. Werden auch biologische Ereignisse über kurze oder lange Zeiträume in den Kreis der Betrachtung gezogen so offenbaren sich bei der Verwertung der verschiedenen solar-terrestrischen Abläufe als Indikatoren für biologische Folgeerscheinungen die Schwierigkeiten in der richtigen Auswahl und Zuordnung maßgeblicher Faktoren um Aussagen über die Kausalität der Zusammenhänge machen zu können. Als Quelle der Energie als Spenderin von Licht und Wärme hat die Sonne das Zentrum unseres Planetensystems schon frühzeitig die Völker zur Beobachtung angeregt und Veranlassung zu einem Naturkult gegeben. Höhere Erkenntnisse aus der Beobachtung der Sonne und der uns umgebenden Planeten- und Sternenwelt konnten aber erst mit der Entwicklung optischer Systeme zu Beginn des 17. Jahrhunderts einsetzen wobei sowohl sphärische Spiegelsysteme (Teleskope) als auch Linsenkombinationen (Fernrohre) Eingang fanden. Um diese Zeit wurden die ersten Sonnenflecken wahrgenommen (Fabricius 1610 Galilei 1611 und Scheiner) die als sichere Zeichen solarer Aktivität gewertet worden konnten. Während bislang Flecke nur mit unbewaffnetem Auge oder unter Vorsatz von Blenden beobachtet wurden vermittelte die Anwendung vergrößernder Systeme neue Kenntnisse über interne Vorgänge oberhalb und in der Umgebung der Sonnenscheibe. Sah man bisher die Sonnenscheibe als helleuchtende Fläche an die gelegentlich von einzelnen dunklen Stellen - den Flecken - durchsetzt war so zeigte bereits eine mäßige Vergrößerung dieser hellen Fläche (als Photosphäre bezeichnet) die körnige Struktur zu der zahlreiche schwache Flecke (Granulationen) traten. Aus dieser Schicht in der die Licht- und Wärmestrahlung der Sonne emitiert wird heben sich die Zentralgebiete (Umbra) der Sonnenflecken und die weniger dunkle Zone mit radialer Struktur die Penumbra ab. ... ___MH
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung