VERGLEICHENDE KREISLAUFMESSUNGEN UND GASSTOFFWECHSELBESTIMMUNGEN bei Wasser- und "Morocoll"- Bädern |
Abstract: Aus dem Institut für Physikalische Therapie und Röntgenologie und dem Balneologischen Institut bei der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. G. Boehm + Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfasst und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Raimund Götz aus München - 1953 Zusammenfassung Es wurden vergleichende Kreislaufuntersuchungen mittels der sphygmographischen Methode sowie Gasstoffwechselbestimmungen nach gleichtemperierten (39° C) Wasser- und "Morocoll"-Bädern durchgeführt. Dabei wurden folgende Ergebnisse ermittelt 1. Die Kreislaufumstellung nach Wasser-Bädern einerseits und "Morocoll"-Bädern andererseits zeigt die Mittel über 4 Vpn. und je 14 Wasser- und 17 "Morocoll"-Bädern jeder Art deutliche Unterschiede. Am Ende der etwa 1-stündigen Ruhezeit liegt der periphere Widerstand nach den "Morocoll"-Bädern durchschnittlich um 455 dyn/sec.ccm5 niedriger als nach den Wasser-Bädern. Das Schlagvolumen liegt nach den "Morocoll"-Bädern durchschnittlich um 16 5 % höher das Minutenvolumen um 22 3 %. Die Veränderungen liegen den bei den Vpn. A C und D im gleichen Sinn wie die Durchschnittswerte die Vp. B zeigt teilweise abweichendes Verhalten. 2. Die Mittelwerte des O2-Verbrauches liegen nach den "Morocoll"-Bädern niedriger als nach den Wasserbädern der R.Q. liegt höher. Alle 4 Vpn. verhalten sich qualitativ gleichsinnig. 3. Absolutwerte und relativer Verlauf von Kreislauf- und Stoffwechselgrössen zeigen bei den einzelnen Versuchen zum Teil recht erhebliche Unterschiede. Der hyperthermale Reiz des Bades bestimmt zwar im wesentlichen die Richtung und Verlaufsform der Reaktion ihr Ausmass ist jedoch weitgehend von konstitutionellen Eigenheiten des Individuums und von der jeweiligen Ausgangslage beeinflusst. 4. Die verstärkte und länger anhaltende Senkung des peripheren Widerstandes nach "Morocoll"-Bädern lässt auf eine vermehrte Wärmeabgabe schliessen. Nachdem gleichzeitig der O2-Verbrauch als Mass der Wärmebildung vermindert ist legt der Schluss nahe dass eine Empfindlichkeitsänderung der wärmeregulierenden Zentren bei dem "Morocoll"-Bad zu Stande kommt. 5. Die gefundenen Wirkungsunterschiede zwischen "Morocoll"- und Wasser-Bädern können nur auf chemische Inhaltsstoffe zurückgeführt werden da die physikalischen Eigenschaften der beiden Badearten nicht voneinander abweichen. ___MH
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