Die resorptionssteigernde Wirkung der Hyaluronidase bei der Inhalation tuberkulostatischer Substanzen |
Journal/Book: Beiträge zur Klinik der Tuberkulose Bd. 106 S. 104-112 (1951). 1951;
Abstract: Aus dem Tuberkulose-Forschungsinstitut Borstel (Direktor: Prof. Dr. Dr. E. FREERKSEN). Zusammenfassung. 1. Mit Hilfe des überlebenden Froschlungenpräparates wird festgestellt daß es durch Zusatz von Hyaluronidase gelingt das irrpermeable Streptomycin durch das Lungengewebe diffundieren zu lassen. 2. Im Tierexperiment wird gezeigt daß bei Streptomycin-Aerosoltherapie das tuberkulostatische Medikament von der Lunge nicht resorbiert wird. Erst nach einer Spaltung der Hyaluronsäuren des interstitiellen Bindegewebes der Lunge gelangt das Streptomycin in mikrobiologisch meßbaren Konzentrationen in das Lungengwebe. Die durch Inhalation von Streptomycin-Hyaluronidase erreichte Konzentration ist wesentlich höher als die nach intramuskulärer Injektion. Die neurotoxischen Nebenerscheinungen werden dabei durch die wesentlich niedrigere Gesamtdosis vermieden. 3. Wird eine Depotbildung in der Lunge beobachtet. Das inhalierte Streptomycin bleibt nicht wie nach intramuskulärer Injektion nur für 90 min je Tag sondern 2-3 Tage in mikrobiologisch wirksamer Konzentration im Lungengewebe. 4. Zeigte ein orientierender Tierversuch bei Kaninchen die mit einer hohen Dosis von Mycobact. tbc. infiziert worden waren eine proliferative Ausheilung der Lungenprozesse. Außerdem wurde nach Beginn der Behandlung eine Gewichtszunahme von 18-20 % beobachtet (vorher Gewichtssturz von 30 % des Anfangsgewichtes). 5. Im Selbstversuch wird die Unschädlichkeit der Hyaluronidase-Streptomycin-Inhalation bewiesen. ___MH
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