Experimenteller Beitrag zur Inhalationstherapie |
Journal/Book: Archiv f. Ohren- Nasen- und Kehlkopfheilkunde Bd.118 Heft 1 S. 64-77 Jg. 1928. 1928;
Abstract: Aus der Universitäts-Ohrenklinik in Frankfurt a. Main. (Direktor: Professor Dr. O. Voss.) Die primitivsten Methoden der lnhalationstherapie reichen bis auf Hippokrates Celsus Galen zurück und es lag schon immer nahe die verschiedenen klimatischen Luftverhältnisse einzelner Gebirgs- oder Meeresregionen zu therapeutischen Zwecken insofern auszunützen als man bei Erkrankungen der oberen Luftwege rein erfahrungsgemäß entweder die salzhaltige Meeresluft oder die staubfreie Gebirgsluft anwenden ließ. Wie aus der Literatur hervorgeht wurden auch schon am Ende des 15. Jahrhunderts Räucherungen zu therapeutischen Zwecken (J o h a n n D e V i g o) angewandt und zwar in erster Linie in Form von Quecksilberdämpfen. zur Heilung der Syphilis. Diese einfachste Methode der Inhalationstherapie ist in allen späteren Jahrhunderten mit den verschiedensten Arzneimitteln wiederzufinden. Eine Wendung in der Inhalationstherapie trat erst am Anfang des 19. Jahrhunderts ein nachdem Schneider und Walz im Jahre 1828 ein System zur feineren Verteilung flüssiger Substanzen erfunden hatten. Sales Girone (1856) benutzte diesen Apparat um in rationeller Weise schwefelhaltige Wässer zu Heilzwecken zu zerstäuben. Eine Modifikation dieses Apparates brachte bald darauf Richardson an und ließ mit seinem Apparat verschiedene medikamentöse Flüssigkeiten inhalieren. Im Laufe der Jahre wurden dann die verschiedensten Apparate angegeben um auf die einfachste und bequemste Weise die Inhalationsmittel in den Mund den Kehlkopf oder die tieferen Partien der Lunge zu bringen. Ich kann mich hier nicht auf die zahlreichen Modelle und technischen Einzelheiten solcher Apparate einlassen da es auch prinzipiell für das oben gestellte Thema nicht von Bedeutung ist. Wegen der Einzelheiten derartiges Fragen müssen wir auf die neueste ausführliche Darstellung von Pfeiffer im Handbuch der Hals- Nasen- Ohrenheilkunde (Denker-Kahler) hinweisen. Dort findet sich auch eine große Anzahl von Mitteilungen die über die klinische Erfahrung mit den einzelnen Medikamenten berichten und das Für und Wider der einzelnen Inhalationsmethoden darstellen. Ich vermeide es ausdrücklichst im Rahmen dieser Arbeit auf die Bedeutung der Einträuflung (Instillation) der Pinselung der Einblasung (Insufflation) und schließlich der Inhalation selbst einzugehen da meine Fragestellung in einer festumschriebenen Richtung liegt und ich im übrigen auf Grund der später zu beschreibenden Tierexperimente nichts über die Bedeutung der verschiedenen Applikationsmethoden aussagen kann. Da meine Experimente sich in erster Linie nur mit Versuchen durch Inhalation beschäftigen halte ich es für richtig kurz auf die Literatur über Inhalation einzugehen um zu zeigen wie weit seither wirklich einwandfreie experimentelle Grundlagen für die Inhalationstherapie vorliegen. ... ___MH
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