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May 2024

Was halten Krankenhausärzte von der Rehabilitation bei Schlaganfall-Patienten? Eine empirische Studie in Mittelfranken

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 275-276 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg Arbeitsbereich Rehabilitationswissenschaften Die Versorgungssituation im Rahmen der neurologischen Rehabilitation bei Patienten mit Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma ist in der Bundesrepublik nach Meinung verschiedener Expertengruppen ausgesprochen problematisch insbesondere hinsichtlich der Kontinuität der Versorgung und der Anzahl der Behandlungsplätze. Dies gilt vor allem auch für ältere (geriatrische) Patienten (Arbeitsgruppe Neurologische Rehabilitation 1994). Die besondere Problemstellung ergibt sich aus dem speziellen rehabilitativen Behandlungsbedarf dieser neurologischer Patienten der besonders intensiv und umfassend in einer Phase ist in der die Patienten zumeist nicht den Selbständigkeitsgrad erreicht haben der den Zugang zu einer Anschlußheilbehandlung erlaubt. Akutkrankenhäuser hingegen haben keine hinreichenden Möglichkeiten die erforderlichen rehabilitativen Leistungen zu erbringen was zu deren Verzögerung und einer - so meinen Experten vielfach - drastischen Verschlechterung der Rehabilitationschancen führt (und einer beträchtlichen volkswirtschaftlichen Kostenvermehrung). Vorliegende empirische Untersuchungen in diesem Kontext gehen zumeist von einem Vergleich von Inzidenz und Anzahl der Behandlungsplätze aus. Sie lassen nur vorsichtige Schlußfolgerungen darüber zu wie sich das Problem unzureichender Rehabilitationsangebote und ggf. fehlender Qualifizierung entsprechender Einrichtungen für die Beteiligten vor Ort d.h. bei der Frage einer Reha-Zuweisung durch den behandelnden Arzt im Krankenhaus darstellt. Methodik und Fragestellung Um die Problematik der AHB-Zuweisung bei diesem Patientenklientel näher zu untersuchen wurde mit Unterstützung der LVA Ober- und Mittelfranken eine halbstandardisierte Interviewstudie bei Ärzten aus Krankenhäusern Mittelfrankens durchgeführt die sich auf die ärztlichen Einstellungen zu Anschlußheilbehandlungen und die entsprechenden Erfahrungen damit bei Schlaganfall-Patienten richtete. Aus den insgesamt 32 Krankenhäusern bzw. eigenständigen neurologischen oder internistischen Abteilungen in denen Schlaganfallpatienten behandelt werden konnten insgesamt 25 Interviewpartner rekrutiert werden. Ergebnisse und Diskussion Die befragten Arzt(inn)en überblickten im Durchschnitt die Behandlung von 20 bis 50 Schlaganfall-Patienten pro Quartal. Die Angaben zur üblichen Liegezeit waren sehr unterschiedlich. es wurden Angaben von zwei bis neun Wochen gemacht der Median liegt bei 3 5 Wochen. Viele der befragten Ärzte halten die übliche Behandlungszeit im Akutkrankenhaus für zu lang da sie den Patienten in ihren Häusern - mangels hinreichender personeller Ausstattung in den Bereichen Krankengymnastik Ergotherapie und Logopädie - nicht die erforderliche Behandlung bieten können. Allerdings sehen sie keine andere Möglichkeit da sie - so wurde häufig gesagt - "die Patienten nicht los werden". Die Bedeutsamkeit von Anschlußheilbehandlungen wird für die Patienten in allen Altersgruppen hoch eingeschätzt. Während bei den unter 65jährigen 100% aller Befragten auf diese Frage angeben "äußerst wichtig" sagen dies bei den über 75jährigen noch 72%. Vor dem Hintergrund der berichteten Ergebnisse die überwiegend auch den Ergebnissen der "objektiven" Erhebungen zur Versorgungssituation von Schlaganfall-Patienten entsprechen läßt sich die Vermutung formulieren daß durch bestehende Versorgungsmängel in diesem Bereich in vielen Fällen Rehabilitationschancen vertan und kostenintensive Pflegebedürftigkeit produziert wird die wiederum vom Sozialsystem zu finanzieren ist. ___MH


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